1. Kiss the cook!


    Datum: 02.06.2018, Kategorien: Sonstige, Autor: Aldebaran66

    Verlag aber daran interessiert war noch mehr von mir zu verlegen, änderte sich dieses Mal meine Verhandlungsposition gewaltig. So kam ein anderer, wesentlich lukrativerer Vertrag für mich dabei heraus. Was soll ich sagen, ich konnte ab dann sehr gut von dem Geld leben und gab nach anfänglichem Zögern meinen alten Job auf. So verging die Zeit und Christina wurde immer älter und leider auch selbstständiger, was nicht vernünftiger heißt. Als sie dann in die Pubertät kam, wurde es noch dreimal schlimmer. Aber bei allem Verdruss, den sie mir in dieser Zeit brachte, hatte sie wenigstens niemals ihre schulischen Leistungen aus den Augen verloren. An denen war nichts zu mäkeln und so machte sie ihr Abi mit sehr guten Noten. So konnte ich wenigstens in der Hinsicht auf sie Stolz sein, zumal wir gerade in den ersten Schuljahren so viel zusammen gelernt hatten. Selbst heute kam sie noch zu mir, wenn sie auf Problemen herumkaute. Dann entschied sie sich dazu, studieren zu wollen und kam auf die glorreiche Ideen Germanistik zu studieren. Ich hatte nichts dagegen, fragte mich allerdings, was sie damit wollte. Klar, Lehramt, ich hätte auch selber drauf kommen können. Ich hatte mir zwar für meine Tochter etwas anders gewünscht als Lehrerin zu werden, aber wenn sie es wollte, war es in Ordnung. Ich möchte hier nur einmal etwas klarstellen. Ich habe nichts gegen Lehrer, auch wenn es sich so anhört. Dann bekam ich auch heraus, warum Christina ausgerechnet Germanistik studieren wollte. Die ...
     Uni war sozusagen um die Ecke. So konnte sie bei Papa weiterhin bequem wohnen bleiben und musste ich um nichts weiter Gedanken machen. Eigentlich hatte ich mir das anders vorgestellt. Ich hätte es gerne gesehen, wenn sie mindestens zweihundert Kilometer weiter weg studiert hätte. Damit wäre sie endlich selbstständiger geworden, aber das fiel aus. Ich wollte sie schon fast rausschmeißen, aber wenn sie einen mit ihren rehbraunen Augen ansah, dann konnte man ihr nichts abschlagen. Also blieb sie bei mir wohnen. Inzwischen studiert sie das X-te Semester und ich habe den Eindruck, als wenn sie für immer bei mir wohnen bleibt. Zwischendurch war sie von Germanistik auf etwas anderes gewechselt, weil es ihr besser gefiel, aber letztendlich wechselte sie wieder zurück. Dabei gewann ich den Eindruck, dass sie gar nicht mit dem Studium fertig werden wollte. Es ging ihr ja auch so sehr gut. Den einzigen Vorteil der ganzen Geschichte war, dass sie öfters ihre Freundinnen mit nach Hause brachte und da war so manches schnuckelige Ding bei. Besonders im Sommer erfreute es mich sehr, wenn Christina mit einer oder mehreren ihrer Freundinnen, unsere Terrasse bevölkerte. Um es mal deutlich zu sagen. Ich war mitte vierzig, als Papa noch recht jung, und wenn knackige Frauen in einem Alter von mitte Zwanzig im Bikini vor deinem Fenster liegen, bin ich sicher der letzte, der nicht mal einen Blick riskiert. So kam es öfters, dass ich mich nicht auf meinen nächsten Roman konzentrieren konnte, denn das ...
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