1. Kiss the cook!


    Datum: 02.06.2018, Kategorien: Sonstige, Autor: Aldebaran66

    wurde. Dieses nahm sie aber so gut wie nie in Anspruch. Wahrscheinlich hatte sich ihre Wut oder gar der Hass, den sie mit sich herumtrug, auf das Kind gerichtet, denn sie mache nicht nur mich für alles verantwortlich. Beide waren wir die gewesen, die ihr die Luft zum Atmen genommen hatten. Ich übernahm also die Rolle von Mutter und Vater zugleich, denn wer sollte es sonst tun? Dabei hatte ich noch Glück im Unglück, denn ich konnte meinen Arbeitgeber davon überzeugen, dass ich von Zuhause aus wesentlich besser und effektive für ihn arbeiten konnte, als sonst. Es funktionierte tatsächlich. Mein Arbeitgeber war mit dem Resultat nach anfänglicher Skepsis mehr als zufrieden und ich konnte mich um die kleine Christina kümmern und leider auch zu sehr verhätscheln. Ich war ja immer da und so saß ich oft an meinem Schreibtisch und schrieb etwas, während ich an meinem Fuß eine Schnur befestigt hatte, die zur Wiege von Christina ging. Die Bewegung mit dem Bein, um die Wiege von Christina in Bewegung zu halten, ging ganz von alleine. Es musste wirklich komisch ausgesehen haben. In der Zeit, wo ich nicht arbeitete und Christina meine Aufmerksamkeit nicht brauchte, konnte ich nicht viel tun, denn weggehen war nicht drin. Also begann ich, zu schreiben. Zuerst eher kurze Geschichten für Christina, die ich ihr vorlesen wollte, wenn sie alt genug war, um sie zu verstehen. Dann wurden diese aber immer länger und hatten keinen Märchencharakter mehr. Sie wurden zu richtigen Romanen in der ich ...
     in eine Welt flüchten konnte, die mir nicht offen stand. Ich war in meiner gefangen, aber durch diese Ablenkung, konnte ich der Enge meiner Gedanken entfliehen. Irgendwann bot ich einer regionalen Zeitung eine meiner längeren Geschichten an, um diese in einer Rubrik als Fortsetzungsgeschichte abzudrucken. Aber nicht nur hier. Ich schrieb in den verschiedensten Kategorien und suchte mir dazu die endsprechenden Verlage heraus. Klar, es gab Ablehnungen und so manche Anfrage verlief im Sande, denn ich bekam keine Rückmeldung. Aber es gab auch die wenigen Fälle, wo es doch gedruckt wurde. Das machte mich dann immer stolz und ich begann, an einem Roman zu arbeiten. Dieser sollte eigentlich nur für mich sein, denn für eine Veröffentlichung war er für Zeitschriften und ähnliche Medien, viel zu lang. Dann geschah etwas, womit ich nicht gerechnet hatte. Bei mir meldete sich ein Verlag, der wohl ein paar meiner Artikel gelesen hatte. Sie fragten nach, ob ich nicht auch noch etwas anderes hätte. Hierbei musste ich dann direkt an meinen Roman denken, den ich inzwischen geschrieben hatte. Er passte halbwegs in die gesuchte Kategorie. Sie bekamen mein Manuskript und schon zwei Wochen später, hatte ich einen Vertrag unter der Nase. Sie wollten mein Buch verlegen. Ich war selber unheimlich überrascht, was die Folge hatte, dass ich mich unter Wert verkaufte oder besser gesagt mein Buch. Um es vorwegzunehmen, es schlug ein und machte den Verleger etwas reicher als zuvor, mich aber nicht. Da der ...
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