1. Blutrache Teil 06


    Datum: 01.06.2018, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie, Autor: byKojote

    BlutracheEine Fantasy-Legende von Leidenschaft und Lust, Bestien und Blut. © 2012-2014 Coyote/Kojote/Mike Stone V. So wie der überwältigende Gipfel der Lust ihr sonst schon manches Mal das Bewusstsein geraubt hatte, so schuf er diesmal Klarheit. Shadiya erwachte wie aus einem Traum und wusste, dass sie lebte. Und wenn sie lebte, waren die Hände auf ihrem Körper nicht diejenigen der Göttin. Auch wenn sie sich beinahe so wunderbar anfühlten. Mehr als einen flüchtigen Blick auf starke, aber nichtsdestotrotz weibliche Finger konnte sie werfen, bevor diese ihren Körper verließen. Und mit ihnen verschwand auch der Druck fester Brüste in ihrem Rücken und die Wärme des nahen Leibes. Die Frau löste sich von ihr und sprang auf. Und sie schimpfte noch im gleichen Moment los. „Sie ist weit davon entfernt, für dich schon wieder bereit zu sein", rief sie energisch. „Aber für dich war sie es?", grollte eine tiefe, kaum menschliche Stimme zurück. Etwas Vertrautes schwang in ihr mit. „Das... ist etwas anderes", antwortete die Frau mit leichtem Zögern. Shadiya drehte sich auf den Rücken und sah sich um. Sie war in einem kleinen Raum mit steinernen Wänden. Öllampen spendeten Licht, denn die Läden des einzigen Fensters waren geschlossen. Es war eindeutig einer der Räume des Klosters. Sie lag auf einem Bett, wie es ganz gewiss keinem der einfachen Priester oder Novizen gehörte. Dafür war es beileibe zu bequem. Auch wenn das zum Teil von einem großen, schweren Fell herrührte, welches man ...
     darüber ausgebreitet hatte. Ganz offensichtlich hatte sich jemand des Raumes bemächtigt. Und dieser jemand stand nun mit dem Rücken zu ihr direkt vor der Lagerstatt. Sie war groß für eine Frau. Und muskulöser, als es Shadiya jemals bei einem Weib gesehen hatte. Schwarze Haare fielen ihr lang über den Rücken, bis hinab auf einen festen Hintern. Sie waren zu einem einfachen Zopf gebändigt, der von zwei geflochtenen Bändern gehalten wurde. Nein, nicht Bändern, sondern dünnen, geflochtenen Zöpfen ihres eigenen Schopfes. Die Haut der Frau war von Ornamenten bedeckt, die ihr seltsam bekannt vorkamen. Sie hatte bereits etwas Ähnliches gesehen. Die Muster schienen Teil der Haut zu sein und waren mit schwarzer Farbe nachgezeichnet. Farbe, die sich selbst durch Blut nicht abwaschen ließ. Langsam kehrte ihr Erinnerungsvermögen zurück. Im gleichen Moment, als sie vor der Frau den Mann entdeckte, erkannte sie ihn auch. Es war der Kartare, der sie im Keller der Festung genommen hatte. Sie auf ihr eigenes Flehen hin schändete und sich dabei... dabei immer mehr... in einen Wolf zu verwandeln schien. So wie... jetzt auch! „Trollscheiße, Skjala!", knurrte der kaum mehr menschliche Krieger die Frau an. „Du reißt mir fast die Eier ab für das, was ich mit ihr getan habe und fällst dann selbst über sie her!" „Ich... Sie...", stammelte die Kriegerin und es klang seltsam unpassend, sie so unsicher zu hören. „Sie ist ein Baumgeist!" Shadiya rang keuchend nach Atem. Woher...? Das Geräusch ließ die Frau ...
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