1. HomoLepus 05


    Datum: 01.06.2018, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: byAldebaran66

    festzuhalten. Der Stoff war zwar dünn, aber ein paar Finger wären schon von großer Hilfe gewesen. Also sann ich darüber nach, wie ich dieses Problem lösen könnte. Die Idee war relativ einfach. Ich brauchte wirklich nur so etwas wie einen Handschuh, der aber so geschickt verborgen wurde, dass es gar nicht auffiel. Sicher, er hatte keine fünf Finger, aber die brauchte ich auch nicht. Also saß ich einen ganzen Tag daran und schneiderte mir solche Pfoten, was mit den alten nicht ganz einfach war. Aber ich hatte ja Zeit, und als das erste Paar fertig war, ging das nächste umso schneller. Ich entdeckte immer mehr Dinge, die sich jetzt zum positiven änderten. Zum Beispiel brauchte ich mein Bett nicht mehr so oft überziehen. Ich hatte schließlich ein Fell und brauchte keine Decke mehr. Nur das Laken musste ich ab und zu wechseln, denn die sich aus meinem Fell lösenden Haare blieben darauf liegen und es sah mit der Zeit nicht mehr so schön aus. Der nächste Vorteil war, dass ich kaum noch heizen musste. Sparte also bares Geld. Ebenso brauchte ich auch keine neuen Klamotten mehr. Eigentlich reichten, was ich hatte. Selbst die Frage danach, was ich anziehen sollte, viel vollkommen flach. So sah ich immer mehr Vorteile darin so zu sein, wie ich jetzt war. Nachteile taten sich so gut wie gar nicht auf. Das Einzige was mich etwas störte war, dass ich mich mit niemandem unterhalten konnte. Aber das brauchte ich auch nicht. Wenn ich ein Bedürfnis nach Kommunikation verspürte, dann hatte ich ...
     ja noch das Netz. Ich hatte sogar einen Chat gefunden, der mir absolut zusagte. Der Chat war vom Gesamtverein der Hasenzüchter e.V. Hier galt ich schon wenige Tage später als Geheimfavorit in Fellpflegefragen. Man verwies andere an mich, wenn es um dieses Thema ging. Dann blühte ich geradezu auf, denn mein Wissen wurde sehr geschätzt und ich konnte so manchen guten Tipp geben. Eine ganze Woche blieb ich alleine. Sandra ließ nichts von sich hören und ich machte mir schon langsam Sorgen darüber, wie es weitergehen sollte. Doch zum Glück bekam ich dann eine neue Nachricht von ihr und freute mich schon darauf, sie wiederzusehen. Die Nachricht bat mich, schon am nächsten Tag bereit zu sein. Man entschuldigte sich noch wegen der Kürze der Zeit, aber das machte mir nichts aus. Ich hatte ja sowieso nichts Wichtiges zu tun. Am nächsten Tag machte ich mich dann fertig und war rechtzeitig abfahrbereit. Da immer alles sehr pünktlich vor sich ging, stand ich eine Minute vor der abgemachten Zeit vor der Tür und wartete. Kapitel 13 Wie immer kam auf die Minute genau der Wagen um die Ecke und ich schlüpfte so schnell wie möglich hinein. Niemand sollte mich sehen, denn den Anblick hatte niemand verdient. Diesmal fuhren wir nicht zum Haus, das wurde mir sofort bewusst, als wir schon eine viertel Stunde später hielten. Wir waren am Fotostudio angekommen und ich stieg neugierig aus. Im Studio selber wurde ich von Sandra begrüßt, indem sie mich einmal umarmte und auf die Nasenspitze küsste. Doch ...
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