1. Madagaskar


    Datum: 31.05.2018, Kategorien: Schwule Autor: byOleifera_Moringa

    Sinnen. Ich will, dass du zu mir kommst», antwortete ich. «Wo bist du?» fragte er, ich dachte, du bist noch in Madagaskar.» «Ja, auf der Ile aux Nattes.» «Das dauert aber, bist ich dort bin; ich bin in Lausanne.» «Ich weiss ja, dass es nicht möglich ist, aber ich brauche dich.» «Dir geht es schlecht. Erzähle!» forderte Alain mich auf. «Ich wünschte, ich wäre bei dir, Martin», sagte Alain, als ich ihm den Grund meines Anrufs erklärt hatte. «Das geht halt nicht, aber du schaffst das. Wenn es dir auch schwerfällt, denk an Anita. Geh zurück zu Ihr; sie braucht dich! -- Hallo, bist du noch da?» fragte Alain, als ich nicht antwortete. «Ja», sagte ich, «es tut gut, deine Stimme zu hören.» «Ok, du gehst zurück zu Anita!?» fragte Alain, aber es klang eher nach einem Befehl. «Ja, Alain» «Du rufst mich wieder an, wenn es dir nicht bessergeht, auch mitten in der Nacht! Hast du verstanden, Martin?» «Ja, Alain. Ich danke dir:» «Du schaffst das, Martin!» Ich ging zurück zum Hotel, zog meinen Pyjama an und legte mich wieder aufs Bett. Meine Gedanken verliessen die Endlosschlaufe und verweilten mehr und mehr bei Alain und der Gruppe. Ich dachte an die Pflichten, welche ich eingegangen war, als ich in die Loge aufgenommen wurde. Am Morgen war ich innerlich ruhig aber todmüde. Sobald das Hotelrestaurant öffnete, ging ich zum Frühstück. Julien hatte Dienst, verschwand aber sofort, als er mich sah. Den Kaffee brachte mir die Köchin. Nein, so wollte ich unsere restlichen Ferientage nicht ...
     verbringen. Nach dem Essen ging ich zum Hintereingang des Restaurants, wo Julien durchgehen musste, wenn er im Nachbargebäude Vorräte holen musste. Nach etwa 15 Minuten erschien er in der Tür, schreckte aber sofort zurück, als er mich sah. «Julien, reste», befahl ich ihm. Er blieb stehen, sein Blick zu Boden gesenkt. Er zitterte. Ich musste lächeln: Gross, stark und zitterte vor mir. Ich zog ihn auf die Holzbank, die um die Ecke an der Hauswand stand. «Julien, du weisst, wie weh du mir getan hast» begann ich in einem gebrochenen Französisch. Er nickte, immer noch in sich zusammengesunken. «Ich weiss, dass Anita alles eingefädelt hat», fuhr ich fort, «du hattest wahrscheinlich keine Wahl.» Er horchte auf und blickte mich von der Seite her an. «Julien, es ist geschehen, du, ich und auch Anita müssen trotzdem weiterleben. Lass uns Frieden machen, auch wenn wir den gestrigen Tag nie vergessen werden», sagte ich und legte ihm meinen Arm auf die Schulter. Julien richtete sich auf, sah mir erstaunt ins Gesicht und umarmte mich. Von da an war ich sein spezieller Gast im Hotel. Er versuchte mir jeden Wunsch von den Augen abzulesen. Er bediente mich immer zuerst. Als ich einmal einen speziellen Drink mit Kokosmilch bestellte, stieg er sofort auf die Palme nebenan, um eine frische Kokosnuss zu holen. Ich hatte einen Freund gewonnen. Anita bediente er weiterhin korrekt und freundlich, wahrte aber Distanz und vermied jeden längeren Augenkontakt. An jenem Morgen ging ich nach der Begegnung mit ...