1. Das Freudenmädchen


    Datum: 22.05.2018, Kategorien: Romantisch Autor: Manuela Yasmina

    gedacht hatte er auch schon. Aber nicht in diesem Augenblick. Erst Veronikas Äußerung hatte ihn wieder darauf gebracht. Aber ihren Körper, den hätte er schon gerne Solo gehabt. Und das sagte er ihr nun auch. "Bei dir nicht. Mit dir würde ich gerne alleine sein." "Oh, danke." Sie küßte ihn kurz, dann drehte sie sich herum und bat ihn ihr das Kleid zu schließen, was er auch tat. Danach ging der Rundgang weiter. Heute allerdings bekam er keinen Zettel zugesteckt. Aber das störte ihn nicht weiter. Wenn er alle Mädchen abgearbeitet hatte, dann würden schon noch einige hinzukommen. Oder er würde wieder von vorne anfangen. Und da er heute keine neuen Adressen bekommen hatte, schaute er sich die Umgebung der anderen Adressen an. Die meisten lagen ja in dichten Wohngebieten. Nicht gerade in Hochhausgegenden, aber auch nicht alleine auf weiter Flur. Einzig Yasmins Haus lag abseits der Wege. Es schien sogar, daß man extra für dieses Haus eine Straße angelegt hatte. Rund um das Haus war eine große Wiese, ein Teich, Blumenbeete, soweit er das bei der Auflösung erkennen konnte, dahinter Wald. Er gehörte zum Naturschutzgebiet Rheinbacher Forst. Als er sich die Wege anzeigen ließ, sah er, daß in der näheren Umgebung kein Weg lag. Alles in allem also ein richtig abgelegenes Grundstück. Schon stellte er sich vor, wie sie es nackt auf der Wiese trieben. Jahrelang hatte er es vor Gott und der Welt geheimgehalten. Niemand aus seiner Klasse wußte, daß er ein Doppelleben führte. Auch hätte er ...
     diverse Väter bereits in seinen Häusern begrüßen können, als er kurz dort war, um etwas mit seinem Geschäftsführer zu klären. Allerdings unterließ er dies. Das hätte zum einen peinlich für die Väter sein können, zum anderen wäre seine Identität aufgeflogen. Zumindest hätte es Gerede gegeben. Zwei Jahre hatte er bereits dieses Leben geführt. Sein Vater fragte ihn hin und wieder, wie es laufe, aber er konnte nicht klagen. Einzig seine Forschungsreise unter Juttas Pulli hatte er damals notgedrungen einstellen müssen. Jutta, nachdem er sie Samstag und Sonntag versetzt hatte, wandte sich von ihm ab und einem anderen zu. Daß er ihr zu unzuverlässig wäre. Das sprach sich natürlich herum. Und das saß bei den anderen Mädchen tief. Und da er sich ja auch noch um seine "Liegenschaften" kümmern mußte, hatte er in der ersten Zeit sowieso kaum Zeit für jemanden. Und so wurde er zu dem, was sein Onkel auch gewesen war. Er wurde zum einsamen Wolf, zum Einzelgänger. Seine Mutter bemerkte dies. Aber nach einer Aussprache mit ihm wußte sie, daß er sich voll und ganz auf die Schule konzentrieren mußte. Schließlich wollte er ein gutes Abizeugnis nach Hause bringen. Denn seine Noten waren kurz nach dem Tod von Onkel Klaus drastisch abgefallen. Zuerst hatte sie auch an Jutta gedacht. Schließlich hatte sie ja gesehen, daß die Beiden sich dauernd geküßt hatten. Wahrscheinlich schliefen sie miteinander und so vernachlässigte er die Schule. Doch zu ihrer Erleichterung war dies nicht der Fall gewesen. Und ...
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