1. Eine heiße Sommerwoche


    Datum: 16.05.2018, Kategorien: Reif Autor: Achterlaub

    Eine heiße Sommerwoche Mein Sommerurlaub war noch nicht ganz vorbei. Es war Sonnabend, und ich würde noch volle neun Tage nicht dem Stress des Arbeitsalltags ausgesetzt sein. Schon auf dem Heimflug hatte ich mich innerlich auf die Kühle des Nordens vorbereitet. Aber es kam vollkommen anders. Erst jetzt, zur Mitte des Septembers setzte unerwartet und mit Macht eine sommerliche Hitzewelle ein, die ich im Süden schon zwei Wochen hatte genießen können. Zumindest in den nächsten Tagen, so hieß es in den Wetternachrichten, würden die Temperaturen die 30-Grad-Marke überschreiten. Die Türkei hatte meinem Körper Wärme gegeben und die in kälteren Gegenden so geschätzte Urlaubsbräune. Aber in einem islamischen Land hieß das auch, dass die Teile von der Bräunung ausgenommen waren, die notgedrungen mit Textilien bedeckt sein mussten. Und so beschloss ich kurzfristig, dies im Schwimmbad am Nacktbadestrand nachzuholen. Dabei will ich nicht verhehlen, dass dies nur einen Aspekt meiner Überlegungen darstellte. Mir kam es durchaus auch darauf an, weibliche Körper unbekleidet betrachten zu können. FKK hat immer etwas Voyeuristisches und Exhibitionistisches an sich. Natürlich wollte ich unterbewusst auch erproben, welchen Eindruck mein Körper auf Frauen macht. Schließlich war ich seit Ostern allein, nachdem sich Ursula von mir eines jüngeren Mannes wegen getrennt hatte. Gegen Mittag hatte ich mein Fahrrad vor dem Strandbad abgestellt. Es war schwer, sogleich einen geeigneten Sitzplatz zu ...
     finden. Für die Hiergebliebenen waren es die ersten echten Sommertage, und so war der Andrang im Bad an einem Wochenendtag enorm. Ein junges Pärchen verließ gerade seinen Platz in der Nähe eines Schatten spendenden Baumes, und so fand ich nur wenige Schritte zum Strand dann doch einen angenehmen Liegeplatz. Nach dem Ausbreiten der Decke und nachdem ich meine Kleidung abgelegt hatte, stellte mein Magen mit Knurren fest, dass ich heute noch nicht gefrühstückt hatte. Mein erster Weg führte mich zur Bude, wo ich in aller Ruhe ein Croissant mit einer Tasse Kaffee zu mir nahm. Das gab auch eine erste Gelegenheit, mit den Augen über die Scharen von Besuchern zu streifen. Aber es stach mir eigentlich niemand so recht ins Auge. Ich beschloss daher, einen kleinen Rundgang über das Gelände zu machen. Was mir auch dieses Mal sogleich auffiel, war die gegenüber dem Textilstrand ungleich größere Disziplin der Besucher. Es ging alles sehr viel ruhiger und bedächtiger zu. Natürlich schrieen und tobten kleine Kinder herum, und auch die Halbwüchsigen jagten sich neckend über den frisch gemähten Rasen. Aber alles geschah ohne Aggression und wirkte deshalb auch für den Betrachter entspannend. Bei Außenstehenden, die noch nie einen Nacktbadestrand besucht haben, herrschen zuweilen abenteuerliche Vorstellungen über das Treiben dort. Natürlich betrachtet man einander. Aber nie habe ich bemerkt, dass eine Person unanständig oder ehrenrührig lange angeglotzt wurde, sei sie nun auffallend hübsch oder ...
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