1. Die Kunst der Verführung


    Datum: 23.04.2018, Kategorien: Schwule Autor: byRolf_Udo

    Die Zeiger der Normaluhr rückten auf Mitternacht. Nach einem Kneipenbesuch fuhr ich Richtung Heimat, hatte vorher noch einige Bekannte nach Hause gebracht. Die Verkehrsbetriebe hatten im neuen Sommerfahrplan fast alle Straßenbahnen und Busse nach Mitternacht gestrichen. Einsparungen. Meine Bekannten waren auch darauf hereingefallen und froh, kein Taxi nehmen zu müssen. An einigen Haltestellen sah ich noch Leute, die verzweifelt auf den neuen Fahrplan schauten, sich dann notgedrungen zu Fuß auf den Weg machten oder ein Taxi suchten. Der Innenstadtbereich lag nun hinter mir, ich fuhr über weniger erleuchtete Straßen in Richtung des Vororts, in dem ich wohnte. Eine rote Ampel stoppte meine Fahrt. Natürlich um diese Stunde kein Querverkehr. Ich trommelte ungeduldig auf das Lenkrad, sah mich gelangweilt in der Gegend um. Direkt neben mir eine Bushaltestelle. Eine Person stand unter dem kleinen Schutzdach, schwach beleuchtet von einer Zigarettenreklame. Schien den neuen Fahrplan nicht gelesen zu haben. Ich beugte mich über den Beifahrersitz, kurbelte das Fenster herunter. „He! Hör mal." Die Person trat einen Schritt auf mich zu, geriet ins helle Licht der Straßenbeleuchtung. Ich war angenehm überrascht. Ein junger Bursche, vielleicht gerade über achtzehn, schlank, mittelgroß. Mein Ton wurde freundlicher. „Wartest du hier auf den Bus?" Er nickte bestätigend, fragte sich wohl, was meine Frage sollte. „Du wartest umsonst, es kommt kein Bus mehr." Der Junge sah mich ungläubig an, ...
     dachte an einen schlechten Scherz. „Wenn du mir nicht glaubst, schau auf den Fahrplan!" Sein Finger fuhr den Spalten des Fahrplans nach. Letzter Bus: 23 Uhr 50. Er sah auf die Uhr. Null Uhr zehn. Es war längst grün geworden, ich stand immer noch da und wartete. Der Bursche trat an meinen Wagen. „Ganz schöner Mist!" Ich lachte: „Der neue Sommerfahrplan!" Er sah nicht übel aus. Braungebrannte Haut im Kontrast mit hellblonden Haaren, dazu blaue, bewundernswerte Augen, die leicht ins Grünliche spielten. Eigentlich stand ich nicht mehr auf solch knabenhafte Typen, aber wenn er so aussieht, konnte man schon mal eine Ausnahme machen. In mir wuchs die Bereitschaft ihn mitzunehmen und vielleicht, im Falle eines Falles, wenn sich die Möglichkeit ergab, wer weiß...... Er stand immer noch da, seine entzückenden Augen sahen mich an. Wenn er nicht fragte, musste ich fragen. „Soll ich dich mitnehmen?" Er strahlte, ich öffnete die Tür, ließ ihn ein. Nun saß er auf dem Beifahrersitz, erregend nah bei mir, seine Beine weit gespreizt. Schöne, wohlgeformte Beine malten sich unter dem Stoff der engen Jeans ab. Nicht nur schöne Beine. Die beulige Ausformung in seinem Schritt ließ mich verborgene Schätze wittern. Ich wollte in ein Gespräch kommen, in dieser Situation nichts einfacher als das. „Wohin?" Er nannte den Namen eines Außenbezirks, einige Kilometer weiter als mein Wohnort. Den kleinen Umweg nahm ich gern in Kauf, hatte ich doch anregende Begleitung im Wagen. Eine kurze Strecke waren wir erst ...
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