1. HomoLepus 08


    Datum: 27.03.2018, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: byAldebaran66

    Kapitel 18 Der nächste Morgen war dagegen recht hektisch. Dazu noch zu einer Zeit, dir ich als ehemaligem Studenten nichts abgewinnen konnte. Es war eigentlich noch dunkel draußen, also viel zu früh um in Wallung zu kommen. Aber das sah Sandra anders. Sie war gekleidet, wie ich sie kannte, ganz Geschäftsfrau und mir war klar, dass wir nicht im Haus bleiben würden. Sie stand jedenfalls vor mir und rüttelte ich aus einem mehr als angenehmen Traum. Hatte ich mich noch Minuten zuvor auf einer blumenüberwucherten Wiese mit einigen Artgenossen getummelt, so wurde ich jetzt aus meinem Traum in die kalte Wirklichkeit gestoßen. Ein wenig mürrisch stand ich auf und ging in mein Bad. Laut der Anweisung sollte ich das neue Fell anziehen und das tat ich auch, nachdem ich ausgiebig geduscht hatte. Außerdem versuchte ich mich so viel zu erleichtern, wie es ging. War ich erst einmal im Fell, wurde es schwer wieder herauszukommen. Und da ich nicht wusste, wie lange ich keine Gelegenheit mehr dazubekam, hielt ich es für eine gute Idee. Eine dreiviertel Stunde später war ich fertig. Hatte noch einmal das Fell gebürstet und war hineingeschlüpft. Als ich dann aus dem Zimmer kam, stand Sandra im Flur und man konnte ihr ansehen, dass sie darüber erfreut war, mich endlich zu sehen. Sie umrundete mich einmal und war anscheinend soweit zufrieden. Dann ging sie voraus und ich folgte ihr nach unten. Sandra nahm eine etwas größere Tasche an sich die auf dem Tisch stand und wir verließen das Haus. ...
     Draußen stand eine Art Lieferwagen. Der Fahrer stieg sofort aus und öffnete die Ladeklappe. Hier war mein Platz. Zumindest machte es mir der Fahrer deutlich. Also stieg ich hinten ein und fand einen etwas einsamen Sitz vor, der aber sehr bequem aussah. Ich setzte mich darauf und die Tür wurde wieder verschlossen. Plötzlich wurde es fast dunkel, denn nur ein schmaler Lichtstrahl fiel durch ein kleines Fenster, welches den hinteren Teil des Transporters mit der Fahrerkabine verband. Doch das änderte sich relativ schnell, als Sandra und der Fahrer ebenfalls eingestiegen waren. Als der Fahrer den Wagen startete, flammte ein kleines Lämpchen auf und ich sah endlich wieder mehr. Zu meiner Unterhaltung wurde sogar ein wenig Musik angemacht, welche aus kleinen Lautsprechern kam. Gut, es war zwar nicht unbedingt mein Geschmack, aber so war es wenigstens nicht so langweilig, denn die Fahrt war länger als gedacht. Genau konnte ich es zwar nicht sagen, aber sicher zwei bis drei Stunden. Dabei konnte ich nichts, aber auch wirklich nichts erkennen, wohin wir fuhren. Immerhin hatte ich ja keine Fenster zur Verfügung und das schmale Fenster nach vorne hin, brachte auch keine großartigen Erkenntnisse. Nur eine Zeit lang wusste ich genau, dass wir uns auf einer Autobahn befanden. Das verriet mir das monotone Geräusch des Wagens. Der einzige Vorteil, den der Wagen hatte, war, dass die Decke um einiges höher war. Ich stieß wenigsten nicht mit den Ohren an die Decke, musste also nicht gebeugt sitzen. ...
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