Pfarrhaus 01
Datum: 20.09.2017,
Kategorien:
Transen
Autor: byGesa
Garantiert würde etwas an der Frisur gemacht werden müssen, damit der weibliche Eindruck authentischer war. In der Alltagskleidung würde es schon klappen, solange er darauf achtete, dass die Oberteile weit genug waren, um den fehlenden Busen zu kaschieren. Badeanzüge und Sportkleidung waren sicher problematisch, da fehlte ihm noch die richtige Idee. Maria wird ‚geboren' Das ‚prall' empfand ich als einen zweischneidigen Kommentar. Das hörte sich eher nach fett und wohlbeleibt an - und auch ‚Hausarbeit' hinterließ bei mir keine angenehmen Assoziationen. Dann fasste er auch noch in das Fach, wo sich ein einteiliger Badeanzug in rosa befand. Das ging ja nun gar nicht. Da musste ich ein Veto einlegen. „Herr von Roden, so ein Badeanzug geht bei mir wirklich nicht -- das ist ja noch schlimmer als das Dirndlkleid!" Er runzelte die Stirn und sah mich durchdringend an. Dann war schon klar, was ihn daran irritierte: „Georg Maria Singer, Du kannst nur mit mir nach Hamburg kommen, wenn Du in meinem Pfarrhaushalt als Haushälterin unterkommen kannst. Und das kannst Du nur, wenn Du ohne Zweifel als meine Angestellte oder als Dienstmädchen für alle Gemeindemitglieder erkennbar bist -- im Dienst und natürlich auch außerhalb des Dienstes, sprich auch in der Freizeit. Später kannst Du auch die Chorleitung erlernen. Also müssen wir schon überlegen, welche Möglichkeiten es für die klare Erkennbarkeit als Frau gibt. Gleichzeitig muss Dir auch klar sein, dass Du mir in der Öffentlichkeit nicht ...
widersprechen kannst." Brr, Dienstmädchen klang noch schlimmer als Haushälterin. Die anfängliche Courage, die mich hatte wagen lassen, ihn auf die Kleidung seiner Cousine anzusprechen, verließ mich so langsam aber sicher. Wenn die Geheimdienste nicht gewesen wären, dann hätte ich genau in diesem Moment sein Haus verlassen und alles geschmissen. Auch so suchte ich noch nach einem Ausweg. „Herr von Roden, wäre es nicht möglich, dass ich nur zur Chorstunde jeweils in das Pfarrhaus oder in die Kirche komme? Vielleicht kann ich als junger Mann einen Job in Hamburg finden..." Er schüttelte energisch seinen Kopf und sah so aus, als ob er in einen sauren Apfel gebissen hätte. „Das lasse ich bei Deinem musikalischen Talent nicht zu! Du magst ja einen Job finden, aber wo willst Du wohnen und wie willst Du das bezahlen? Und als Mann kann ich Dich nicht bei mir wohnen lassen. Und als Mädchen nur als Haushälterin -- das ist Dir doch klar, nicht wahr?" Ich nickte schicksalsergeben. Ich war ja nicht blöd und mir war ja auch klar, dass beide Geheimdienste mir die Hölle heiß machen würden, wenn ich nicht bei ihm einzog. Das hieß aber noch lange nicht, dass ich alles mitmachen musste, was ihm so einfiel. Demonstrativ packte ich den rosafarbenen Einteiler ganz hinten in das Fach zurück. „Das würde doch scheiße aussehen, wenn ich so etwas anziehe!" „Georg Maria! Ich habe Dir schon zigmal gesagt, dass Du solche Wörter nicht benutzen sollst! Dieses Mal war das eine Mal zu viel. Du kommst jetzt sofort ...