1. Anita und wir Episode 06.3


    Datum: 06.03.2018, Kategorien: Transen Autor: byPhiroEpsilon

    Teil 4: Die FamilieLisa Natürlich hatten Frank und Laura mich vorgewarnt, dennoch war ich von dem Haus überwältigt, in dem sie — angeblich nur vorübergehend — wohnten. Musterhaus hin oder her, ich fühlte mich wie in einer anderen Welt. Alles leuchtete, spiegelte, glitzerte. Mitten im Wohnzimmer drehte ich mich immer wieder um meine Achse, bis Frank mich irgendwann mit seinen starken Armen um meine Hüfte stoppte. Und dann waren da auch noch seine Eltern. Ich wusste, dass er ihnen von mir erzählt hatte. Viel mehr als ich für angemessen gehalten hätte, und dennoch musterten sie mich zwar, dass ich mich wie ein Insekt unter dem Mikroskop fühlte, aber danach kamen sie, umarmten mich und küssten mich. "Willkommen, Lisa", sagte Vanessa nach einem atemberaubenden Kuss auf den Mund. "Du bist ja noch hübscher als mein Sohn sagte." "Danke schön", sagte ich und versuchte einen Knicks. Sie runzelte die Stirn. "Da brauchst du noch Übung, Kleine. Wir sollten uns mal eine Stunde Zeit dafür gönnen, an deinen Bewegungen zu arbeiten." Noch jemand, der mir Wahrheiten offen ins Gesicht sagte. "Danke, Frau Schuppach." Sie musterte mich strafend. "Vanessa", korrigierte ich mich. "Geht doch!", lachte sie. Dann drehte sie sich zu Frank. "Doktor Hellmund hat angerufen. Er würde sich heute Nachmittag eine Stunde Zeit nehmen." "Kann er sich tatsächlich von seinem Golfspiel losreißen? Wie wäre es, wenn du mit Lisa hinfährst? Ich bin sicher, du willst sie sowieso in ein paar Klamottenläden zerren." Sie ...
     blickte nachdenklich auf mein schlecht sitzendes Kleid, und ich fing unwillkürlich an, den Saum herunterzuziehen. "Wer ist Doktor Hellmund?" "Ein plastischer Chirurg", sagte Frank. "Einer meiner Kunden. Ich hatte ihn gebeten sich mal deine ... äh ..." "Euter?", fragte ich ihn. "Möpse? Titten? Melonen?" "... wie-auch-immer anzusehen. Nur als erste Einschätzung." Ich biss mir auf die Unterlippe. "Wenn du meinst ..." "Und danach gehen wir einkaufen", sagte Vanessa. Diesmal biss ich mir auf die Zunge. Ich wollte das nicht, ich wollte nicht von diesen Menschen so abhängig werden, wie ich das von meinen falschen Freunden gewesen war. Aber nachdem mir Laura davon erzählt hatte — die ganze Fahrt zurück hatte sie auf mich eingeredet — wie sie sich selbst vor gerade mal etwas mehr als einer Woche gefühlt hatte, hatte ich mir geschworen, erst einmal nicht zu widersprechen, sondern alles über mich ergehen zu lassen. Die schöne Zeit würde — trotz allem, was Frank und Laura mir ständig versicherten — irgendwann vorbei sein. * * * Prof. Dr. Dr. Joh. F. Hellmund — laut seinem Praxisschild "Facharzt für Plastische und Wiederherstellungschirurgie" — war ein netter älterer Mann mit einem grauen Spitzbart und durchdringenden Augen. "Guten Tag, Fräulein Freitag", sagte er. Er blickte mir zwar kurz in die Augen, doch dann sah ich, wie sein Blick über mein Gesicht huschte, über meinen Körper, die Hand, die er in seiner hielt, und über meine Beine. "Hmmm, hmmm", war alles, was er sagte, bevor er ...
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