-
Ina
Datum: 11.02.2018, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: bybumsfidel
fällt ihr Hirkanis Erlebnis mit dem Stallburschen ein. Von da ist es nicht mehr weit bis zu einer wüsten Gedankenkette: 'Außerdem sind wir jung und sehen gut aus. Unsere Körper sind makellos. Ich hab große runde Brüste, Hirkani große spitze Brüste mit langen Nippeln, wie ich eben gesehen habe. Meine helle und Hirkanis dunkle Haut wird den Männern gut gefallen. Wir können bestimmt als Wanderhuren eine Menge Geld verdienen. Kein schlechter Job. Als Huren wären wir sogar gesellschaftlich anerkannt und würden auf so manches größere Fest offiziell eingeladen werden. Gerade die Mönche waren da sehr großzügig. So ließ es sich bestimmt angenehm leben.' "Würdest Du es noch mal tun?", fragt sie aus heiterem Himmel Hirkani, die natürlich keine Ahnung hat, was Ina da ausbrütet. "Was?" "Einem Mann einen blasen? Einem fremden Mann. Für Geld oder Essen oder eine Unterkunft." Jetzt war es heraus. "Soll ich mich etwa als Hure verdingen? Ich bin eine ehrbare Jungfrau! Was denkst Du von mir?" "Es geht nicht um Dich. Nicht nur. Es betrifft uns beide. Schau mal, wir sind jetzt Ausgestoßene. Hast Du mal nachgedacht, was wir jetzt machen? Für meinen Prinzen bin ich nutzlos geworden, Prinzessin war gestern. Wenn er sich was Neues sucht, bin ich im Weg, dann wird er mich vermutlich umbringen wollen. Auf der anderen Seite sind wir hübsch und wir sind jung. Nur, was kann man damit anfangen?" Ina geht auf den Einwand mit der ehrbaren Jungfrau nicht weiter ein. Das wird sich sowieso schnell ändern. ...
Doch Hirkani gibt so schnell nicht auf, sondern erweist sich als Allroundtalent. "Ich könnte zum Beispiel Kräuter sammeln und verkaufen. Da kenne ich mich aus. Ich könnte den Leuten die Haare schneiden oder den Männern den Bart stutzen." "Prima, das wäre ja schon mal ein Anfang!", lästert Ina sarkastisch. "Ich kann ein wenig schneidern, ich kann kochen und ich kann ficken. Behauptet jedenfalls mein Mann. Mein Ex-Mann", fährt sie fort. "Na also", lacht Hirkani, "da werden uns ja gut ergänzen." Sarkasmus kann sie auch. "Bestimmt", lacht Ina mit. "Nur, wovon sollen wir inzwischen leben?" Nach kurzer Diskussion ist die Gründung der Ina-Hirkani-GmbH beschlossen. Bleibt nur das Problem mit dem Kutscher, der die Untergetauchten mit Sicherheit verraten würde. Doch als sie zurück zur Kutsche kommen, hat sich das Problem offensichtlich von alleine gelöst. "Verdammte Scheiße! Was ist denn da los?" Völlig undamenhaft kommentiert Ina die Szenerie. Im Dreck vor der Kutsche liegt eine kopflose Leiche, aus deren Hals noch das Blut fließt. Sie trägt zwar die Kleidung des Kutschers aber seinen Kopf finden Ina und Hirkani auch nach längerem Suchen nicht. "Er hatte zwar nicht besonders viel Hirn, aber gleich so kopflos dazuliegen", murmelt Ina. "Ich bin mir sicher, er hatte ihn noch, als ich ihn zuletzt gesehen habe!" "Was machen wir jetzt?", fragt Hirkani verzweifelt. "Die werden uns einen Mord anhängen!" "Nicht, wenn wir die Leiche vergraben. Verbrennen können wir ihn nicht, den Rauch würde man ...