1. Ina


    Datum: 11.02.2018, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: bybumsfidel

    machst Du denn hier? Du musst doch längst auf dem Feld sein!" "Ja Mutter" ruft er zurück, "ich hab den beiden hier ein Rad repariert und zum Dank wollen sie Dir bei den Vorbereitungen zu meiner Hochzeit helfen." "Das würden wir sehr gerne", mischt Ina sich ein. "Wir haben einiges an Gewürzen mit und würden Euch gerne beim kochen helfen. Ihr Sohn hat uns wirklich sehr geholfen, wir möchten unsere Schuld ein wenig abarbeiten." "Wenn er Euch hilft, dann seid Ihr bei keinem in der Schuld, erst recht nicht bei mir. Aber Eure Hilfe ist mir sehr willkommen. Ein paar Hände mehr könnte ich schon gut gebrauchen. Und Du, Ajith, renn und mach dass Du zur Arbeit kommst." Sich mit einem Augenzwinkern bei den Mädels bedankend flitzt Ajith los und die beiden laden ihren Wagen ab. Shukrahs Augen werden dabei immer größer. "Was ist das denn, das kenne ich als Unkraut, wozu benutzt man jenes?", sind die häufigsten Fragen. "Die beiden muss ein Engel geschickt haben" wird bald im Dorf erzählt denn sie helfen nicht nur Ajiths Mutter, sondern jedem Haushalt im Dorf. In der Regel werden sie trotz der Reklame, die Shukrah für sie macht, erst einmal sehr skeptisch aufgenommen aber schon bald mit fast euphorischem Lob weiter empfohlen. Das Gerücht, dass die beiden nebenher als Wanderhuren arbeiten, stört dabei niemanden. Schließlich ist dies ein ehrbarer Beruf, hält er u.a. doch die unbeweibten Männer von Vergewaltigungen ab. So eine Hochzeit ist immer ein einwöchiges Großereignis bei dem aus den ...
     umliegenden Dörfern alle Verwandten und Bekannten kommen und Geschenke bringen. Natürlich brauchen diese ganzen Leute auch eine Unterkunft und wollen verköstigt werden und so ist es nötig, dass das ganze Dorf mithilft. In über zehn Hütten rücken die Bewohner zusammen, um ihren Gästen eine Bettstatt zu bieten, in anderen Hütten wird gekocht und gebraut, denn heute ist der letzte Tag auf den Feldern. Die Ernte ist eingebracht, das Fest kann so langsam beginnen. "Seid Ihr heute Abend beim Kiebitzen dabei?" fragt Shukrah neugierig. Ina antwortet für beide: "Ich nicht, ich bin ja schon längst angestochen, aber für Hirkani ist es die Gelegenheit endlich einen Mann kennen zu lernen. Nicht wahr, Hirkani, Du machst doch mit, oder? Du kannst schließlich nicht ewig unbemannt bleiben." "Lass mich doch endlich damit in Ruhe", faucht Hirkani zurück. "Ich find schon noch den Richtigen! Sind denn Deine Töchter auch dabei?", versucht sie von sich abzulenken, indem sie Shukrah fragt. "Ja natürlich, alle unverheirateten Mädchen aus der Gegend sind dabei. Das ist schließlich der Spaß des Jahres. So hab ich meinen Mann damals auch kennen gelernt", lacht die. Nicht immer konnten die Väter für ihren Nachwuchs frühzeitig einen Ehevertrag abschließen. Ein junges Mädchen konnte zum Beispiel noch so hübsch sein, gab es in ihrer Kaste keinen unbeweibten Jungen mehr, so war Kiebitzen ein offener Heiratsmarkt über die Kastengrenzen hinweg. Dabei wurden die ledigen Mädchen ins eine Art Moor geschickt, die ...
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