1. Ina


    Datum: 11.02.2018, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: bybumsfidel

    waren seine Schwiegereltern ermordet worden, und, verdammt noch mal, dann gehörte ihm jetzt das Land! Er hatte deren Besitz geerbt! 'Wenn Yavada mein Land gestohlen hatten - dann sitzt ich tief in der Tinte. Meine Pläne, die Erbschaft, alles im Eimer. Ina? Scheiß das Kamel auf Ina. Die ist jetzt so nutzlos wie eine unfruchtbare Zuchtstute. Um Hirkani ist es schade.' Die hat er sich schon in seinem Bett vorgestellt. Eine kleine Mätresse nebenbei, warum nicht? Aber was ist - wenn die Yavada seine Frau entführt hatten - und Lösegeld verlangten? Wenn sie gar gen Norden zögen und ihn bedrohen würden? Er kommt zu einem Entschluss: "Ich muss mehr wissen. Du bist mein bester Spion, darum gehst du zurück und versuchst herauszubekommen, was da los ist. Ich muss über jeden Schritt der Yavada informiert werden. Wie heißt der neue Herrscher? Was ist mit Hirkani, äh Ina und der Kutsche?" Rückwärts auf den Knien rutschend macht sich der Bote aus dem Staub. Er ist froh, seinen Kopf noch auf den Schultern zu haben. Überbringer schlechter Nachrichten hatten schon ganz anders den Thronsaal verlassen, häufig in mehreren Einzelteilen. Und das Prinz Jadoo ein guter Schauspieler sein könnte, kommt ihm gar nicht erst in den Sinn. 5) Im Dorf, kurz vorher Noch weit bevor Prinz Jadoo auf die Idee kam nach seiner Hauptfrau suchen zu lassen, hat diese längst die Initiative ergriffen. Mit der abgerüsteten Kutsche fährt sie ins nächste Dorf ein, in dem die mickrigen Hütten wie ausgestorben scheinen. Nur ...
     ein schmutziger Jugendlicher läuft ihr über den Weg, der bestimmt ganz attraktiv aussähe, wenn der sich mal waschen würde. "Hallo Dreckspatz! Bleib mal stehen! Wer bist Du?" Man hört, Ina ist Befehlen gewohnt, nur bei Ajith kommt sie damit an den Falschen. Seine Hochzeit steht bevor, er fühlt sich groß und stark und Befehle nimmt er nur von seinem Vater an. "Was willst Du?", fragt er daher barsch zurück. Eine Frau auf einem Kutschbock, das ist schon sehr ungewöhnlich. Und dann schaut aus der Kutsche auch noch eine zweite Frau heraus. Das können nur Huren sein. Jede andere Frau wäre niemals ohne männliche Begleitung unterwegs. Aber wenigstens hübsch sind sie. "Ich suche einen Schreiner. Jemand, der mir meine Kutsche repariert." Soso, ihre Kutsche. Keiner Frau ist Besitz gestattet, schon mal gar keine Kutsche! Es sei denn ... siehe oben. "Einen Schreiner gibt es hier nicht. Wo ist denn das Problem? Vielleicht kann ich ja helfen? Ich heiße übrigens Ajith." "Ich bin Inu und das dahinten ist meine Freundin Kaminu." Ina hatte sich schnell zwei Künstlernamen ausgedacht. Sicher ist sicher. "Wir möchten die Kutsche umgebaut haben. Sodass wir darin übernachten können." Ina nimmt damit die Erfindung des Wohnwagens vorweg. Pech für die Holländer. 'Ein etwas ungewöhnlicher Wunsch', denkt Ajith sich, der überlegt, ob diese fahrbaren Häuser irgendwann einmal die Straßen verstopfen werden, sollten sie in Mode kommen. Normalerweise fuhr man in einer Kutsche und übernachtete auf freiem Feld oder ...
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