1. Der geheime innere Wunsch - Teil 1


    Datum: 08.02.2018, Kategorien: Romantisch Autor: rokoerber

    geschafft, sie konnte ihr Anerkennungsjahr in einem Kindergarten machen. Das Schönste daran war, der Kindergarten war nur drei Straßen weiter. Noch Schöner war, die Kolleginnen waren nett und die Kinder waren lieb. Der Beruf begann tatsächlich, ihr zu gefallen. Nach etwa einem halben Jahr, gab es eine Feier im Kindergarten, die am Abend, nur mit den Angestellten, weiterging. Sandra wurde bei einem Glas Wein, das es nun, nur noch unter Erwachsenen, gab, nach ihrem Freund befragt. Eine für sie dumme Frage, denn einen Freund hatte sie auf Wunsch der Mutter nicht. Genau genommen hatte sie noch nicht einmal daran gedacht. Und nun diese Frage. "Ich habe gar keinen Freund", sagte sie halt tapfer. "Ich wollte, auf Wunsch meiner Mutter, erst einmal meinen Beruf zu Ende bringen. Männer würden da nur stören." "Buhhh", antwortete Inge, ihre Vorgesetzte. "Und wie hältst du das aus?" "Aushalten?", kam Sandras Rückfrage. "Muss man denn als Kindergärtnerin einen Freund haben?" "Nee", lachte Inge. "Du kannst sehr wohl auch lesbische Neigungen haben!", damit brach sie zu Sandras Glück, das Gespräch ab. Sandra wurde durch dieses kurze Gespräch jedoch in eine Art Chaos gestürzt. Am Abend musste sie einfach mit der Mutter reden, denn ehrlich gesagt, Sandra war mit ihren knapp einundzwanzig keinesfalls blöd, im Gegenteil. Im Prinzip wusste sie sehr wohl Bescheid - nur hatte sie es eben noch nicht selbst erlebt. Im Kino, wohin sie einmal im Monat ging, war es auch unausbleiblich, dass sie sah, ...
     dass man sich mit Männern küsst. Auch Andeutungen, über diese körperliche Annäherung, die es zwischen Mann und Frau gibt, sah sie. Die Mutter gab ihr bisher jedoch noch keine Chance, es näher zu erforschen. So groß war das Interesse allerdings auch nicht - wohl weil von der Mutter sehr unterdrückt. Das sollte sich, knapp eine Woche vor ihrem einundzwanzigsten Geburtstag, aber schlagartig ändern. Der jüngere Bruder von Inge tauchte gegen Abend im Kindergarten auf, um die Schwester abzuholen. Also gut sah der Bursche ja aus, erkannte Sandra schnell. Schnell war sie mit ihm sogar in ein Gespräch verwickelt. Er hatte, zu Sandras Überraschung auch nicht das übliche dumme Gerede drauf, wie andere junge Männer, die sie mal kurz kennenlernte. Da gab es keine freche Anmache, keine zweideutigen Bemerkungen, welche die angehende Kindergärtnerin zwar einordnen konnte, aber von denen sie nichts wissen wollte. Doch nun war ihr der Bruder von Inge urplötzlich sympathisch. Der Wunsch ihrer Mutter, keinesfalls mit Männern etwas zu tun zu haben, fand irgendwie kein Gehör mehr bei Sandra. Am nächsten Morgen gab sie ihrer Neugierde nach. Von Inge erfuhr sie, was sie wissen wollte. Der Bruder hieß Mac, war dreiundzwanzig und hatte gerade seinen Ingenieur gemacht. Viel schöner noch, freute sich Inge, er hatte eine Stellung, ganz in der Nähe bekommen. In diesem großen Werk, ganz am Ende des kleinen Ortes, wo sie lebten. Geschickt brachte Sandra das Gespräch auf eine andere Ebene - Marc hatte keine ...
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