1. Deus ex machina Teil 07


    Datum: 01.02.2018, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie, Autor: byUnfein

    Helm zwischen ihren Füßen ab und wartete, bis die Ärztin eintraf. Diese ließ nicht lange auf sich warten und erschien, mit besorgter Miene und einer kleinen Tasche bewaffnet, etwas außer Atem in einer der Türen, die von dem Flur abgingen. Sie war eine etwas dralle, aschblonde Frau mit großen Brüsten, die ein offenes, freundliches Gesicht trug und auf Selen mütterlich wirkte. „Sie Ärmste", meinte sie auch direkt fürsorglich und bestätigte ihren Ersteindruck. „Was ist denn genau passiert? Wo sind sie verletzt?" Selen hatte jetzt schon ein schlechtes Gewissen, konnte nun aber nicht mehr zurück. Mit der Betätigung der Türklingel hatte sie ihre Entscheidung bereits getroffen. „Mein Bike hatte aus heiterem Himmel einen Turbinenschaden und ist einfach runtergegangen. Trotz Notfallprogramm bin ich ziemlich hart auf dem Boden aufgekommen.", log die Androidin. „Dabei bin ich gestürzt, hab´ mich überschlagen und wohl am Kopf gestoßen. Meine linke Hand und mein rechtes Bein tun auch weh, offenbar haben sie auch etwas abbekommen." „Oh, was für ein Pech, sie haben all mein Mitleid! Man sollte meinen, diese Dinger sind inzwischen mit all ihrer neumodischen Elektronik sicherer geworden. Aber nun lassen sie mal sehen, was ihnen fehlt." Selen reichte ihr die linke Hand und die Ärztin untersuchte sie auf Verletzungen, konnte aber nichts finden. „Ich verstehe das nicht?", grübelte sie erstaunt. „Noch nicht einmal eine Schwellung am Knöchel." Mit den leisen Worten „Es tut mir leid ...", drehte ...
     die Androidin ihre Hand und stach der Chirurgin mit einer kleinen ausgebildeten Spitze am Nagel ihres Zeigefingers Nervengift in ihren Handrücken. Bevor sie vor ihr zusammenbrach, schaute sie Selen fassungslos an. Diese hasste sich in diesem Augenblick, war zutiefst entsetzt über sich selbst! Sie wusste genau, dass sie etwas Unverzeihliches, abgrundtief Böses tat und schreckte dennoch nicht davor zurück. Das Gift, dass sie ihr injiziert hatte würde sie natürlich nicht töten, sondern sie nur für geraume Zeit aus dem Verkehr ziehen. Aber das machte es nicht besser. Behutsam fing sie die korpulente Frau auf, bevor sie zu Boden stürzen konnte und trug sie in das Zimmer, aus dem sie gekommen war. Wie sie vermutet hatte, war es das Wohnzimmer. Vorsichtig platzierte sie ihr Opfer auf die Couch und sah sich im Raum um. ´Die Meisten würden ihr Heim wohl gemütlich und freundlich nennen´, überlegte Selen. ´Diese Frau scheint ein wirklich guter Mensch zu sein.´ Diese Feststellung war auch nicht gerade dazu geeignet, ihr Gewissen zu beruhigen. In diesem Moment hörte sie plötzlich ein leises Geräusch links hinter sich, so als ob sich jemand anschlich. Blitzschnell zog sie ihre Waffe und ging in Kampfhaltung, den Mark IV Laser im Anschlag. „Miau." Eine schlanke, silberschwarz gestreifte Katze sprang auf die Lehne der Couch, setzte sich auf ihre Hinterbeine, musterte den Eindringling indigniert, leckte eine ihrer Vorderpfoten ab und wedelte dabei zuckend mit der Schwanzspitze hin und her, um ...
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