1. Deus ex machina Teil 07


    Datum: 01.02.2018, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie, Autor: byUnfein

    ausgearbeitet wie sie ihr Projekt umzusetzen vermochte. Ihre Zielperson hieß Professor Doktor Tamara Sevkovic und war eine alleinstehende, äußerst erfolgreiche und hochdekorierte Chirurgin Mitte vierzig, die in der Universitätsklink von East End arbeitete. Sie nutzte ihren Uplink, soweit Selen ihrer Recherche entnehmen konnte, für Körperstudien im Cyberspace und zur Steuerung von Kleinstrobotern bei besonders komplizierten Operationen. Die Professorin war auf der Erde geboren worden, hatte dort promoviert, später in Kliniken auf unzähligen Planeten gearbeitet, an diversen Universitäten doziert und war schließlich vor Jahren auf der Sirius-Station sesshaft geworden. Mit ihren weitreichenden Erfahrungen und Erlebnissen war sie nahezu ideal für Selens Zwecke. Es hatte zwar noch zwei weitere Kandidatinnen gegeben, die sogar noch etwas besser geeignet waren, aber diese befanden sich, unter rationellen Gesichtspunkten, räumlich zu weit entfernt. Nachdem Selen abgestiegen war und das Bike in einen Busch geschoben hatte, veränderte sie ihr äußeres Erscheinungsbild. Leider konnte sie ihre Bekleidung nur partiell variieren, daher führte sie hauptsächlich eine komplette Gesichtstransformation durch, blondierte ihr Haar und verjüngte sich um 5 Jahre. Das Gesicht, das sie auswählte, bestach durch einen harmlosen, freundlichen und gewöhnlich wirkenden Eindruck. Nun war sie einfach ein junges, blondes Mädchen, das mit einem Airbike einen Ausflug in den Sonnenuntergang machte. Zu guter ...
     Letzt simulierte sie eine leichte Kopfverletzung, wächserne Hautfarbe und brachte ihre Haare etwas durcheinander, um noch etwas glaubhafter zu wirken. In dieser Aufmachung, ihren Helm in der linken Hand, hinkte sie zu der Eingangstüre des kleinen Landhauses und klingelte an der Tür. Um einen möglichst echten Eindruck zu hinterlassen, schaute sie eine Spur verzweifelt und leidend in die Kamera. ´Nur nicht übertreiben´, ermahnte sie sich. ´Es muss natürlich aussehen.´ „Ja, bitte?", ertönte es kurze Zeit später aus der Rufanlage. „Entschuldigen Sie bitte vielmals die Störung. Ich hatte eben einen Unfall mit meinem Airbike. Beim Absturz ist leider auch mein Kommunikator zerstört worden. Könnten sie bitte den Medic-Dienst informieren, damit sie mich hier abholen?", antwortete die Androidin, unter einem leisen, gequälten Stöhnen. „Was? Oh, mein Gott! Sie armes Kind, sie bluten ja! Sie haben Glück, den Medic-Dienst werden sie vermutlich gar nicht brauchen, denn ich bin Ärztin. Bitte kommen sie herein und nehmen sie auf einem der Stühle in der Diele Platz, ich bin sofort bei ihnen." Der Türsummer ertönte und Selen trat ein. Die Einrichtung in der Diele war sehr geschmackvoll und spiegelte einen romantischen Landhauscharme wider. Einige der Möbel mochten tatsächlich von der Erde stammen, denn sie wirkten nicht wie Kopien. Falls dem so war, dann ging es Tamara Sevkovic finanziell bestimmt nicht schlecht, denn solche Importe waren immens kostspielig. Die Androidin setzte sich, stellte den ...
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