1. Deus ex machina


    Datum: 28.01.2018, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie, Autor: byUnfein

    Blondinen, aber es steht ihnen, Selen." „Ich kann die Farbe sofort anpassen, wenn sie möchten. Auch meine Erscheinungsform." „Nein, nein. Nicht nötig." Greg stellte gerade etwas fest, was ihn über die Maßen verblüffte. Sie roch. Sie roch gut und exakt wie ein Mensch. Mit einer leichten Parfumnote, aber eindeutig auch ein wenig nach Schweiß. Er stellte sogar gerade fest, dass ihn dieser Geruch antörnte. „Wow! Wie hast Du das denn hinbekommen, Sel?!", platzte es aus ihm heraus. „Was denn?" „Den Geruch!" Die Blondine kicherte. „Ja, das war kniffelig. Sind sie mir böse, wenn ich das nicht verrate? Eine Frau braucht schließlich ein paar Geheimnisse." Der Kommandant kratzte sich am Kopf. „Oh." Offenbar war sie mehr Frau als er geahnt hatte. „Ich versichere Ihnen, bei mir ist alles im vollen Umfang funktionsfähig und naturidentisch. Meine äußere Hülle und die Bereiche, die ins Innere führen, sind organisch. Ich kann empfinden wie Sie, riechen, schmecken und fühlen. Ich habe Körpergerüche und transpiriere. Einzig meine Verdauung muss ich simulieren." „Sei froh.", meinte Greg. „Bei der Verdauung hast du nichts verpasst. Die ist meist nur lästig." Die Latexschwester schaute ihn nachdenklich an. Dann meinte sie leise: „Das denken Sie. Ich beneide Menschen, bin inzwischen gierig auf jedwede Empfindung. Es ist für mich wie eine Droge. Als ich das erste Mal meinen Emotionschip aktiviert habe, war ich fassungslos über die Intensität von Gefühlen. Ich habe Wochen gebraucht, um sie unter ...
     Kontrolle zu bekommen. Zeitweise war ich kurz vor einer Systemüberlastung und hatte den Wunsch nach Selbstzerstörung. Doch dies war nichts im Vergleich zu der Fülle an Sinneswahrnehmungen, die ich bekam, als ich meinen externen Körper bezog und die Komponenten aktivierte. Ich bin gelaufen, gesprungen, habe getanzt, geduscht, gegessen und getrunken. Ich musste heulen wie ein Schoßhund, als ich das erste Mal die Gerüche in der Hydroponik wahrnehmen konnte ..." Sie hielt inne und eine Träne kullerte ihre Wangen hinunter. Ein weinender Roboter! Auch wenn Greg wusste, was sie in Wirklichkeit war, verspürte er plötzlich ein starkes Verlangen sie in den Arm zu nehmen und zu trösten. Und genau das tat er dann auch. Sie war weich und warm und drückte sich Schutz suchend an ihn. Sel begann leise zu schluchzen. Der Industrielle streichelte sanft ihren Rücken, strich über ihr Haar und flüsterte ihr beruhigende Worte ins Ohr. „Es wird alles gut, Sel. Ich verstehe Dich inzwischen und brauche nur noch etwas Zeit, um mich daran zu gewöhnen." „Das ist es nicht ...", flüsterte sie tränenerstickt. „Sondern?" „Es fühlt sich so gut an, in Ihren Armen zu liegen, Sir. Ich weine gerade vor Glück." „Oh." „Es tut mir leid, ich kann mich gerade nicht beherrschen. Es strömt so viel auf mich ein." Der Industrielle küsste sie sanft auf die Wange und sagte leise: „Ja, so ist das mit Gefühlen. Dafür brauchst Du Dich nicht zu schämen." „Ihr habt mit Empfindungen und Gefühlen solch ein tolles Geschenk von der ...
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