Das fremde Mädchen
Datum: 28.12.2017,
Kategorien:
Romantisch
Autor: Manuela Yasmina
hatte mir vor einigen Monaten gesagt, daß er nicht kommen müsse. Wenn ich komme, das würde ihn schon zufriedenstellen. Aber wenn wir das erste Mal miteinander geschlafen haben, dann würde sich seine Meinung bestimmt ändern. Das hoffe ich doch. Rolf wußte natürlich was wir gemacht hatten. Da halfen auch alle Beteuerungen nicht. Er war überzeugt, daß wir es gemacht hatten. Nur Jutta sah mich so eigenartig an. Scheinbar war sie irgendwie "stolz?" oder so, auf mich. Nach dem Frühstück brachten wir sie dann nach Hause und dann brachte Manjula mich nach Hause. Josi stand an der Türe als wir ankamen. "Noch nicht?", fragte sie uns erstaunt, "Wieso nicht?" Dieses kleine Hexlein wußte mal wieder alles. Manjula nahm sie beiseite und redete mit ihr. Ein "Aha" von Josi hörte ich, sonst aber nichts. Zwar fragte ich sie, was sie mit ihr geredet hatte, doch sie schwieg. 23 Geheimnisse 216 Drei Wochen später war Thomas mit seinen Eltern am Wochenende bei uns. Bisher waren meine Eltern nur bei ihnen gewesen. Dieses Wochenende sollten sie bei uns sein. Wir hatten sie übers Wochenende eingeladen und sie waren gekommen. Am Freitag gegen zwei kamen sie. Und als sich die Männer nachmittags in die Bibliothek verzogen, verschwanden wir Mädchen in die Küche. Seine Mutter wollte unbedingt die indische Küche kennenlernen. Und damit meinte sie nicht die Einrichtung. Und Josi wollte natürlich naschen. Mit unserer Köchin zusammen zauberten wir ein fürstliches Abendessen. Natürlich indisch. Als zu Tisch ...
gerufen wurde, grinsten die Männer. Scheinbar amüsierten sie sich über unsere Kochkünste. Allerdings grinste Josi auch. Zwar war sie die ganze Zeit über bei uns in der Küche gewesen, hatte aber hin und wieder ihren Kopf zur Seite geneigt und schien auf etwas zu lauschen. Aber so sehr ich sie auch bedrängte, ihr sogar meinen Schmuck versprach, der nicht gerade preiswert war, sie verriet mir nichts. Also aßen wir. Und es war sehr lecker. Erst als wir geendet hatten lehnte sich mein Vater zurück. Aha, dachte ich mir. Die haben was ausgeheckt. Und so war es auch. Das ich deswegen aber heulen würde, wie ein "Schloßhund???", das wußte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Dabei fing alles so harmlos an. "Na jetzt habt ihr es ja geschafft. Nochmals herzlichen Glückwunsch zu euren Abituren. Manjula, weißt du schon, wie es weitergehen wird?" "Studieren." "Das meine ich nicht. Was wird aus dir?" Betretenes Schweigen breitete sich aus. Erst jetzt dachte ich an die Zukunft. Ich ergriff unter dem Tisch Thomas Hand. "Nun, zum Glück gibt es gute Neuigkeiten." "Ja?", fragte ich erfreut. "Ja." "Was denn?" "Vor nicht allzulanger Zeit ist ein Mann an mich herangetreten und hat mich für dich gefragt." "Was?" "Ja." "Aber." "Kurz gesagt, ich hab dich ihm versprochen." Die Stille, die sich nun ausbreitete, war erdrückend. All meine Träume mir Thomas an meiner Seite waren binnen eines Augenblicks geplatzt wie eine Seifenblase. Mir liefen die Tränen im Gesicht herunter. Wie konnte Papa mich nur einem ...