1. Das fremde Mädchen


    Datum: 28.12.2017, Kategorien: Romantisch Autor: Manuela Yasmina

    Angst. Darum hatte ich sie damals angerufen. Aus einem inneren Anlaß her, ohne zu wissen, daß sie just gerade von diesem Traum wach geworden war. Ein anderes Mal, es war zu ihrer Hochzeit, ich kam gerade von der Toilette zurück und machte einen Abstecher in ihre Küche. Dort holte ich den Korkenzieher und gab ihn Josi, die ihn im Wohnzimmer gerade suchte. Zwei Jahre später fuhren meine Frau und ich zu Josi. Unterwegs hielt ich an einem Supermarkt an und kaufte Windeln. "Meinst du wirklich Josi hat keine Windeln daheim?", lachte mich da meine Frau aus. Aber als Josi uns die Türe öffnete, sagte sie: "Du bist meine Rettung." Dies alles muß man wissen, wenn man verstehen will, was in der Folgezeit passierte. Auf dem Heimweg fragte Josephine natürlich, wer dieses schöne Mädchen war. "Das hat sie dir doch gesagt. Sie ist heute in unsere Klasse gekommen." "Und woher kommt sie?" "Aus Indien." "Indien?" "Ja." "Die ist aber schön." "Ja." "Die hat ja ganz lange Haare. So lang möchte ich sie auch haben." "Dann mußt du sie wachsen lassen." "Das dauert aber so lange." "Ich weiß." "Wie alt ist die?" "Keine Ahnung." "Hast du sie nicht gefragt?" "Nein. Aber sie wird wohl auch 15, 16 oder 17 sein." "Ja?" "Ja." "Wieso?" "Weil sie in meiner Klasse ist. Da sind die meisten 16. Einige sind noch 15 und drei von uns sind doch schon 17." Damit war das Thema vorerst abgeschlossen, denn vor uns lag das Dunkle des Forstes. Josi nahm ängstlich meine Hand und wir tauchten in das Dunkle des Waldes ein. Eine ...
     halbe Stunde lang gingen, schlichen, trabten wir durch den Forst, bis wir an sein Ende kamen und unser Haus in Sichtweite lag. Sichtlich erleichtert drückte Josi meine Hand noch fester. Sie war erleichtert, daß wir es wieder heil geschafft hatten, ohne dem Riesen, den Gespenstern oder den Knochenhänden zum Opfer zu fallen. Wir wurden von Mama empfangen und aßen zu Mittag. Danach machten wir die Hausaufgaben und ich spielte mit Josi. Aber erst als sie abends in meinem Zimmer stand und an sich herabblickte, kam sie wieder auf Manjula zu sprechen. "Ob ich auch so große habe, wenn ich so alt bin wie sie?" "Was meinst du?", fragte ich und drehte mich zu Josi hin. "Na, hier oben." "Du meinst Brüste?" "Ja." "Was ist damit?" "Ob meine auch so groß werden wie die von dem Mädchen?" "Du meinst Manjula?" "Das Mädchen was heute mittag bei dir war." "Ja, Manjula." "Ja, die meine ich." "Sag mal, was hast du dir eigentlich dabei gedacht, sie einfach zu fragen, ob ihre Brüste echt sind?" "Wieso?" "Das macht man nicht." "Warum nicht?" Was nun folgte war die übliche "Warum", "Wieso", "Weshalb"-Falle. Auf eine Antwort von mir folgte prompt eine Frage von ihr. Doch schließlich einigten wir uns darauf, daß sie vielleicht so große Brüste bekommen würde, daß die von Manjula echt sind und daß man das ein Mädchen nicht fragt, wenn andere dabei sind. Auch wenn man selbst ein Mädchen ist. Josephine nickte nur und wir gingen schlafen. Doch am folgenden Morgen setzte sie ihre Fragen fort. "Magst du sie?" ...
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