Das fremde Mädchen
Datum: 28.12.2017,
Kategorien:
Romantisch
Autor: Manuela Yasmina
entfernt. Hier hatte Siddharta Gautama um 534 v Chr. unter einem Bodhi-Baum die Erleuchtung erlangt. Und als er mich fragend ansah, erzählte ich ihm von meinen Göttern. Von Shiva und seine Frau Parvati, Kali die schwarze Göttin der Vernichtung und Erneuerung, der Elefantenköpfige Gott Ganesha und wie er zu seinem Elefantenkopf kam. Vishnu der Alldurchdringende, Lakshmi die Göttin des Wohlstandes, Rama die siebte Inkarnation von Vishnu, Krishna, Surya. Und auch deren Bedeutung und ihren Geschichten. Er brauchte Jahre, um sich in meiner Götterwelt zurechtzufinden. Aber er hat es geschafft. Und was noch viel schöner war: Er liebte sie ebenso wie ich sie liebe. Und so wurden sie auch zu seinen Göttern. Die Flitterwochen hatte ich mir eigentlich anders vorgestellt. Venedig oder so. Ständig im Hotelzimmer und ständig im Bett. Wir hatten meine Eltern und Josi nach Delhi gebracht, von wo aus sie nach Hause flogen. Aber anstatt wieder nach Hause in den Palast zu fahren, stöhnte Igor nur auf. Und ich wußte mittlerweile nur zu genau, was dies zu bedeuten hatte. Planänderung! Und so mußte Igor jeden Morgen und jeden Abend im Palast anrufen und mitteilen, wo wir waren und das es uns gut ging. Wir fuhren mit einem Geländewagen los, und sie zeigte mir ihr Land. Und schon nach 3 Tagen wußte ich, daß ich niemehr von hier fort wollte. Sie zeigte mir die Sehenswürdigkeiten ihres Reiches, erklärte mir ihre Götterwelt, und ich liebte sie. Meine Frau, und ihre Götter. Indien wirklich ein ...
geheimnisvolles Land. Hinter jeder Ecke, hinter jedem Baum kann ein neues Wunder verborgen sein. Und es ist ein mehr als freundliches und liebenswertes Volk. Überall wurden wir mehr als herzlich begrüßt. Vor allem von den Kindern. Auch in Städten und Dörfern, wo sie nicht als Prinzesin erkannt wurde. Wir waren fast bis Ende November unterwegs gewesen. Hatten Städte und Landschaften gesehen, von denen sie mir sagte, daß sie dort auch noch nie gewesen wäre. Dann wollte sie plötzlich nach Hause. Also fuhren wir zurück zu ihren Eltern, meinen Schwiegereltern. Als ich wieder vor Mama stand, sah sie es mir sofort an. Und sie freute sich sehr. Ob ich es schon Thomas gesagt habe, fragte sie. "Nein. Mir ist morgens nur schlecht und die Regel ist diesen Monat auch wieder ausgeblieben. Ich will ihm nicht zu früh Hoffnung machen." Sie nickte nur. Doch als wir alle, eine Woche vor Weihnachten, wieder bei Thomas Eltern waren, konnte ich mir sicher sein. Ich war im dritten Monat schwanger. Scheinbar war unsere Hochzeitsnacht sehr erfolgreich gewesen. Es wurde ein Mädchen, welches noch schöner wurde, als ich es war. Und dabei hatte Mama immer behauptet, daß ich das schönste Mädchen der Welt wäre. Zur Geburt waren wir wieder alle vereint im Palast. Sogar alle meine Geschwister waren wieder bei uns. So auch bei der Geburt unserer drei anderen Kinder. Wir hatten unterdessen unsere Ausbildung begonnen, auch wenn ich mit meinem dicken Bauch so manche Schwierigkeiten in den Hörsälen der Uni hatte. Thomas ...