1. Das fremde Mädchen


    Datum: 28.12.2017, Kategorien: Romantisch Autor: Manuela Yasmina

    Ich hoffte, daß ich in Zukunft immer so eine beruhigend Wirkung auf sie haben würde. Aber dies würde die Zukunft zeigen. Am späten Mittag war alles vorbei. Jedenfalls die Zeremonien. Dachte ich, daß ich nun etwas für meinen Körper tun könnte, denn mein Magen meldete sich, so wurde ich enttäuscht. Denn nun kamen die Glückwünsche. Und damit meine ich nicht die von unseren Familien. Denn das wäre ja schnell gegangen. Alle anwesenden kamen zu uns und wir bekamen Blütenkränze umgelegt. Und mit Anwesenden meine ich nicht unsere Familie. Es waren die Einwohner die auf dem großen Platz dabeigewesen waren, die uns nun mit Kränzen überhäuften. Schon nach 3 Minuten mußten wir sie ablegen, weil wir schon bis über die Ohren darunter verschwunden waren. Ich weiß nicht wie oft wir dies machen mußten. Aber es war sehr oft. Schließlich war die ganze Stadt hier versammelt gewesen. Am späten Nachmittag war es dann vorbei. Der Berg Kränze hinter uns hatte so manchen zum Lachen gebracht. Und um ehrlich zu sein, ich war froh. Nicht daß ich diese Zuneigung der Bevölkerung nicht wollte, aber ich hatte schlichtweg seit Stunden Hunger. Und so war ich froh, daß wir endlich essen konnten. Schön war es, als wir uns anfänglich gegenseitig fütterten. Die Berührung ihrer Lippen an meinen Fingern oder ihren Fingern an meinen Lippen ließ mich erschauern. Und das hatte nichts mit Sex oder Erregung zu tun. Es war einfach nur - schön. Ob die Beiden wußten was noch auf sie zukam? Ich wußte es. Schließlich bin ...
     ich eine Inderin. Bei meiner Hochzeit wurde mein Bett auch mit Blumen geschmückt. Doch als ich in ihrem Schlafzimmer auch Blumen ausschütten wollte, mußte ich schlucken. Die Frauen der Stadt hatten dem jungen Paar einen mehr als romantischen Ehebeginn bereitet, indem sie das Brautbett über und über mit Blumen schmücken. Das obligatorische Blumenbett. Aber als ich meinen Beitrag dazu leisten wollte, fand ich das Bett nicht. Die Blumen türmten sich im Zimmer schon einen Meter über den Boden auf. Und ich wußte nur zu gut, daß ihr Bett höchstens 60 cm hoch war. Irgendwie beneidete ich die Beiden. Allein der Geruch war sinnesbetörend. Und es ist herrlich in einem Blütenmeer geliebt zu werden. Denn mein Mann hatte mich in unserer Nacht sehr oft geliebt. 25 Der See 231 Der Morgen war himmlisch. Ich lag in seinem Arm und die ganze Welt schien aus Blüten zu bestehen. Als er mich am gestrigen Abend in unser Zimmer trug, er hat mich wirklich getragen, war ich sprachlos. Die Tradition des Blumenbetts kannte ich natürlich. Nur, hier war kein Bett. Natürlich war hier ein Bett, aber es war nicht auszumachen. Schon an der Türe mußte er über ein Netz steigen, was gut einen Meter hoch war. Es hielt die Blüten im Zimmer. Ab da watete er durch ein Blütenmeer. Und nur weil ich wußte wo das Bett stand, konnten wir es finden. Was danach geschah, geht nur mich und meinen Mann etwas an. Aber das wir am Morgen einen eigenartigen Gang hatten, das rührte von der Nacht her und den Stellungen aus dem ...
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