Macht Geld glücklich?
Datum: 03.12.2017,
Kategorien:
Sonstige,
Autor: Aldebaran66
heraus. Wenig später war das Fenster geschlossen und wir liefen die Treppe herunter. Unten verabschiedeten wir uns und sie gab mir ein Küsschen auf die Wange. Dann verschwand die mit ihrem Auto in der Dunkelheit. Ich blieb noch einen Moment stehen und sah selbst dann noch in die Richtung, als die Rücklichter nicht mehr zu sehen waren. Dabei dachte ich nur, wenn sie sich immer so bedankte, dann würde ich ihr noch mehr Gefallen tun. Sie konnte immer mit mir rechnen. Sonja war eine seltsame Frau. Auf der einen Seite hatte man den Eindruck, als wenn sie der Prototyp es kleinen, blonden Dummchens war. Aber spätestens, wenn es ums Geschäft ging, merkte man sofort, dass sie durchaus in der Lage war, das durchzusetzen, was sie wollte. Dies fiel mir besonders auf, wenn sie mit den Lieferanten der Möbel oder den Chefs der Handwerker sprach, die in meinem Haus arbeiteten. Wenn etwas nicht so lief, wie sie es wollte, wurde sie mehr als energisch. Nach meiner Meinung wäre hier das Wort "giftig" wohl eher angebracht gewesen. Sie wurde wirklich zur Schlange, jederzeit dazu bereit zuzustoßen und das Opfer zu verschlingen. Ich bekam selber mit, wie sie einen der Handwerker im Haus rausschmiss und dann den Chef anrief. Sie verlangte den entsprechenden Mitarbeiter sofort zu feuern, ansonsten würde sie die Zusammenarbeit mit der entsprechenden Firma aufkündigen. Als ich das hörte und mir die anderen Dinge in meinen Kopf brachte, die schon gelaufen waren, war ich mehr als froh, da ich auf der ...
anderen Seite, der Auftraggeberseite stand. Sie wusste genau, was sie wollte und der erste Eindruck, den sie vor Längerem auf mich gemacht hatte, war inzwischen vollkommen verschwunden. Die Arbeiten im Haus kamen dementsprechend schnell voran. Eiserne Hand, schnelle Bearbeitung. Schon waren Wohnzimmer, Küche, Bad und Schlafzimmer fertig, also genau das, was ich brauchte, um einzuziehen, was ich dann auch tat. Viel brauchte ich nicht mitnehmen. Die alten Möbel kamen an die Straße und außer einigen persönlichen Dingen und meinen Klamotten, wanderte der Rest in die Tonne. Leichtes Gepäck. Ich verpackte es mangels anderer Behältnisse in blaue Abfalltüten und brachte diese zu meinem inzwischen neu erworbenen Wagen. Nichts Besonderes an Auto, darum wollte ich mich dann kümmern, wenn ich mehr Zeit hatte. Vorstellungen davon hatte ich schon, war aber auf der Liste der Wünsche noch nicht weit gekommen. Ich war erleichtert, als ich in dem Wagen saß, die Säcke verstaut hatte und den Motor anließ. Mein altes Leben lag hinter und ein neues vor mir. Es würde sicher fantastisch werden. Dann fuhr ich zu meinem neuen Haus, parkte direkt davor und begann die Tüten auszuladen. Genau in dem Moment kam der Wagen von Sonja um die Ecke gefahren. Ich hatte ihn nicht kommen sehen und erschrak, als sie mich von hinten ansprach. "Sag nicht, das da sind deine Sachen?" Ich wirbelte fast um mich herum, denn ich hatte sie ja nicht kommen gehört. "Ehhhhmmm, doch. Das sind meine Sachen!", druckste ich ein wenig ...