1. HomoLepus 06


    Datum: 30.11.2017, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: byAldebaran66

    einer Ecke hinter den Socken gefunden und war der Meinung gewesen, dass ich es anscheinend dort vergessen hätte. Ehrlich gesagt hatte ich das auch. Mein Nebenjob brachte halt so viel ein, dass man ein paar Scheine mehr oder weniger schon einmal vergessen konnte. Das erinnerte mich daran, dass meine Buchführung war, mehr als bescheiden war und einer klaren Neuordnung bedurfte. Kaum war der Tisch wieder abgeräumt, holte Anna noch einmal ihre Bücher hervor und sie begann zu lernen. Da ich nichts Besseres zu tun hatte, holte ich meinen Eigenen und setzte mich dazu. Zwei Stunden der Ruhe kehrten ein. Während Anna ganz versunken in ihrer Tätigkeit versank, sah ich mir nur einmal aus Neugierde das an, was gekommen wäre, wenn ich weiterstudiert hätte. Ich muss sagen, dass es interessanter war, als ich gedacht hatte. Es war klar, dass mir viele Dinge unbekannt waren, aber ab und zu fügte sich das eine zum anderen und ergab dann von ganz alleine einen Sinn. Also vertiefte ich mich in die Materie und war schon wenig später kaum noch von Anna zu unterscheiden, sah man einmal davon ab, dass ich ein Hase war und sie eine Menschenfrau. Es war schon spät, als Anna plötzlich ihr Buch geräuschvoll zuschlug und mich gähnend ansah. Dann rieb sie sich die Augen und stand auf. Hatte ich jetzt erwartete, dass sie nach Hause ging, wurde ich eines Besseren belehrt. Wie selbstverständlich ging sie ins Wohnzimmer und stellte den Fernseher an. Dann sahen wir zusammen die nächste Nachrichtensendung. ...
     Kaum war diese vorbei, stand sie wieder auf, gab mir einen Kuss auf die Nasenspitze und ging Richtung Schlafzimmer. Ich konnte es einfach nicht fassen. Auf der einen Seite fand ich es ja gut, dass sie da war, auf der anderen Seite hatte sie mich nicht gefragt, noch hatte ich sie eingeladen. Trotzdem ließ ich es zu. Warum konnte ich nicht genau sagen. Vielleicht die Einsamkeit, die über mich gekommen war und die ich wieder los werden wollte. Vielleicht aber auch reines Denken an den Nutzen, den ich davon hatte. Immerhin konnte sie kochen, konnte mich unterhalten und brachte den Müll nach draußen. Außerdem konnte sie noch bei vielen anderen Gelegenheiten nützlich werden. Man denke nur ans Einkaufen oder an andere Besorgungen, die ich als Hase nicht mehr machen konnte. Sah man es aus dem Blickwinkel, war es schon nicht schlecht. Das einzige Problem dabei war nur eins. Noch eine Nacht auf dem Sofa würde ich nicht überleben. Also stand ich auf und ging zur Schlafzimmertür. Hier klopfte ich einmal gegen das Holz und fragte mich im selben Moment, warum ich an meine eigene Schlafzimmertür klopfte. Also trat ich ein, ohne eine Antwort bekommen zu haben. Anna war gerade dabei sich zu entkleiden, drehte sich einmal zu mir um und machte dann unbekümmert weiter. Schnell war sie aus ihrer Hose und zog den Pullover über ihren Kopf. Darunter war ein längeres Shirt verborgen, welches sogleich ihren knappen Schlüpfer verbarg, der nur kurz zu sehen war. Dann hob sie die eine Bettdecke hoch und ...
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