1. HomoLepus 06


    Datum: 30.11.2017, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: byAldebaran66

    eine Katze erschien, die er in eine der anderen Boxen brachte. Auch hier schloss er hinter ihr die Tür und verschwand. Sekunden später stand sie ebenfalls an dem Fenster und sah zu mir herüber. Ich winkte einmal zu ihr herüber, aber sie erwiderte diese Geste nicht. Also ließ ich es bleiben. Stattdessen ging ich zu meinem Nest zurück und setzte mich wieder hin. Das hätte ich lassen sollen, denn jetzt ging es fast Schlag auf Schlag. Ein Hund kam als Nächstes, dann ein Esel. Alle bekamen ihre eigene Box zugesprochen. Schon waren wir zu viert, aber das war noch nicht alles, denn etwas später wurde noch eine Katze hineingeführt. Doch diese bekam dann keine eigene Unterkunft, sondern wurde zu der anderen in die Box geführt. Zuerst glaubte ich meinen Ohren nicht zu trauen, denn kaum waren sie zusammen eingeschlossen und der Fahrer hatte die Scheune verlassen, als ich ein Fauchen hörte, welches sich sehr echt anhörte. Nur die Lautstärke war zu hoch, um wirklich von normalen Hauskatzen zu stammen. Dann wurde es aber bald ruhiger. Anhand der Gedecke konnte ich mir ausrechnen, dass noch einer fehlte. Zumindest wenn die Rechnung aufging. Wir waren zu fünft, und es gab sechs Gedecke. Also wartete ich gespannt darauf, wer noch kommen würde. Es dauerte diesmal länger als ich gedacht hätte. Zwei Möhren später hörte ich die bekannten Geräusche. Die Schritte wurden lauter und gleich würden sie um die Ecke kommen. Mein Herz schlug höher, als der Fahrer erschien, denn direkt hinter ihm ging ...
     meine Häsin. Ich erkannte sie sofort, denn das Fell konnte ich sicher aus vielen heraus erkennen. Dieses Muster war einzigartig. Zuerst war ich enttäuscht, denn der Fahrer hielt auf eine noch freie Box zu, doch dann drehte er wieder um, stand vor meiner und öffnete sie. Die Häsin sah mich jetzt und trat entschieden und ohne Zögern ein. Wenn sie es nicht gemacht hätte, vermutete ich, dann hätte sie sicher ihre eigene Box bekommen. Doch kaum hatte ich diesen Gedanken ausgedacht, schlug die Tür zu und ich war mit ihr alleine in dem relativ beengten Raum. Doch das machte uns nicht aus. Ich hatte ihre Nähe gerne und sie anscheinend auch, sonst hätte sie sich anders entschieden. Ich wagte es und nahm sie an die Pfote und führte sie zu dem Strohnest, was ich jetzt schnell erweiterte, denn es musste jetzt für zwei reichen. Sie setzte sich hinein und ich nahm die Schale mit Obst und Gemüse. Dann bot ich ihr etwas davon an und sie nahm genauso wie ich eine Möhre. Dann setzte ich mich neben sie und wir futterten zusammen das karge Mahl. Danach noch einen Schluck kühles, frisches Wasser und wir hatten zumindest unseren Hunger gestillt. Dann drangen auf einmal seltsame Geräusche an unsere Ohren. Sie kamen aus einer der Boxen gegenüber und ich meinte sie aus der orten zu können, in der die Katzen waren. Die Geräusche waren zuerst wieder eine Art fauchen, wurden dann aber leiser und veränderten ihre Art und klangen wenig später gar nicht mehr nach Katze. Ich war etwas verlegen und starrte einen ...
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