1. Die Sehnsucht nach dem Tod


    Datum: 28.11.2017, Kategorien: Romantisch Autor: Freudenspender

    Sofie und schaut mich etwas besorgt an. "Hättest Du etwas dagegen, wenn wir morgen bei meinem alten Orthopädie-Professor vorbeischauen?", taste ich mich an das Thema vorsichtig heran. Ich bin wirklich unsicher, denn ich kann nicht sagen, wie Sofie reagieren wird, wenn ich auf ihre Behandlung zu sprechen komme. Der Unfall war ein einschneidendes Ereignis in ihrem Leben und sie hat sich mit ihrer Behinderung so halbwegs abgefunden. Wie wird sie aber reagieren, wenn ich ihr sage, dass es möglicherweise doch eine Behandlungsmöglichkeit gibt. "Ist etwas nicht in Ordnung?", bleibt ihre Miene etwas sorgenvoll. "Nein, ganz im Gegenteil.", antworte ich etwas vorsichtig. "Was im Gegenteil? Jetzt spuck es schon aus!", schaut sie mich nun überrascht aber auch ungeduldig an. "Ich hatte eine Idee, wie man Dich behandeln könnte und mein Professor hält diese Idee zumindest nicht für ganz abwegig.", antworte ich. "Du glaubst, dass ich eines Tages wieder laufen kann?", kann sie kaum glauben, was ich gesagt habe. "Ich will Dir keine falschen Hoffnungen machen, aber ja, es könnte sein.", bleibe ich vorsichtig. "Dann könnte ich wieder meine Beine benützen?", ist sie immer noch skeptisch. "Wenn alles gut geht, dann kannst Du wieder ganz normal laufen und alles tun, was Du auch vorher getan hast. Aber im Augenblick ist es noch nicht sicher. Wir müssten abklären, ob es geht.", erkläre ich ihr. "Ich kann dann alles tun, was ich vorher tun konnte? Auch Dich reiten?", meint sie mit einem breiten ...
     Grinsen. "Wenn es klappt ja, aber bleib bitte ernst.", antworte ich, muss dann aber selbst schmunzeln. "Na dann, auf zu Deinem Professor.", lacht sie. Ich bin erleichtert, dass sie es recht locker und realistisch aufgenommen hat. Ich kann nur ihren Scherz nicht richtig deuten. Es ist wohl eine Art Abwehrmechanismus. Ich habe natürlich Sorge, in Sofie falsche Hoffnungen zu wecken, aber andererseits will ich jede Möglichkeit ausschöpfen, die sich bietet. Ich bin ja selber unsicher. Wir verbringen noch einen schönen Vormittag am See, essen in Riva zu Mittag und starten dann zurück in Richtung München. Den ganzen Tag über sprechen wir nicht mehr über die mögliche Behandlung. Sofie will nicht einmal Details wissen. "Sag aber noch nichts zu meiner Mutter.", meint Sofie erst, als wir zuhause vorfahren. "Wovon?", bin ich zunächst etwas irritiert. "Von dem Termin morgen und so. Sie soll sich keine falschen Hoffnungen machen. Das würde sie nicht verkraften.", antwortet Sofie. "Und Du? Verkraftest Du es, wenn es dann doch nicht funktioniert?", frage ich vorsichtig. "Ich bin ein großes Mädchen und habe einen Freund, der mir zur Seite steht. Ich habe sogar den besten Freund, den man sich wünschen kann. Damit überstehe ich alles.", antwortet sie und beugt sich zu mir herüber und küsst mich, nachdem ich das Auto am Parkplatz abgestellt habe. Sofies Mutter kommt schon am Parkplatz auf uns zu. Sie umarmt ihre Tochter und hilft ihr aus dem Wagen. Als wir gemeinsam zum Haus gehen streicht sie mir ...
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