1. Ali & Ich Teil 01


    Datum: 25.11.2017, Kategorien: Schwule Autor: byGomora

    „Entsperren!", ist die kurze Antwort. Hastig fliegen meine Finger über den Touchscreen. „Hier, bitte!" - Was will er nur damit? Wie eine Taschenlampe, schwenkt er das Handy über den Boden. „Da ist er ja!" „Ali" leuchtet vor das Waschbecken. Tatsächlich, der Autoschlüssel! Stimmt ja, deshalb waren wir hier. Ich gehe die drei Schritte und bücke mich um ihn aufzuheben. Plötzlich ertönt eine arabisch singende Stimme im Dunkeln und ein helles Blinken erfüllt den Raum. „Alis" Handy klingelt! Schnell verstaue ich den Schlüssel in meine Jackentasche und kehre zurück. „Ali" hat sein Handy bereits ausgeschaltet und schiebt es in seine Jacke. „Danke! Für deine Hilfe" sage ich, während ich wie beiläufig den Arm in der Lederjacke streichele. „Gerne, ... Kim" antwortet „Ali" und drückt mir mein Handy in die Hand. „Lass uns gehen!" Widerspruch zwecklos! Ein wenig enttäuscht trabe ich hinter meinem Retter her. Was für eine verrückte Nacht! Frierend schlage ich den Kragen meiner Jeansjacke hoch. Braune Blätter tanzen über den Asphalt. Vor dem Wagen bleibt „Ali" stehen und dreht sich zu mir. Ein mitfühlendes Lächeln geleitet über sein breites Gesicht. „Komm her mein Engel, du bist ja ganz durchgefroren." Seine massigen Arme sind weit ausgebreitet. ...
     Schutzsuchend presse ich mich an seinen üppigen Bauch. OMG, ich fühle mich so geborgen bei ihm! „Du solltest jetzt nach Hause fahren und erstmal ein heißes Bad nehmen." raunt er in mein Ohr. „Sonst erkältest du dich noch." Ich nicke folgsam in seine Lederjacke. Mit festem Griff fasst er meine Schultern und schiebt mich zurück. Er sieht mir tief in die Augen. „Ich kenne ein paar Leute, die sicher gerne deine Bekanntschaft machen würden. Wir sind so eine Art Klub. Alles sehr nette Herren mit einer Vorliebe für Jungs wie dich Kim." Seine Stimme ist nun wieder sehr ernst. „Du bist zu nichts verpflichtet, aber wenn du mitmachst springt ein nettes Taschengeld für dich raus." Fragend sehe ich zu ihm auf. Ist das sein Ernst? Will er mich jetzt als „Hure" buchen?! Sein Gesicht ist völlig scherzfrei! Unschlüssig schiebe ich meine Hände in die engen Gesäßtaschen meiner Jeans und blicke zu Boden. „Denk darüber nach. In ein paar Tagen melde ich mich bei dir." Seine groben Finger heben mein Kinn. Ich sehe ihn an. Lächelnd streicht er meine Wange und dreht sich um. Wehmütig blicke ich ihm nach. „Moment! Warte! Unter welchem Namen soll ich deine Nummer speichern?", rufe ich ihm hinterher. „Ali!", antwortet seine tiefe Stimme, bevor er im Schatten der Bäume verschwindet. 
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