Outing und seine Folgen II-VI
Datum: 27.08.2019,
Kategorien:
Transen
Autor: Bob63yvonne
antwortete ich nur und ging nicht weiter darauf ein.Das gemeinsame Essen war wie so oft ziemlich anstrengend. Ich mochte ihren Vater nicht. Er hat so bescheuerte Ansichten und bringt mich damit innerlich immer in Rage. Sein Frauenbild alleine macht es mir fast unerträglich, ihn reden zu hören. Sabine zuliebe bleibe ich aber immer diplomatisch. Ihre Mutter tut mir ehrlich leid.Die beiden hatten die Wohnung kaum verlassen, sprach Sabine das Thema wegen ihrer bizarren Träume von sich aus an. "Mir ist heute etwas bewusst geworden", fing sie an. "Ich hatte das bis heute gar nicht in Zusammenhang gebracht". "Was", fragte ich neugierig. "Das mit meinem Stiefvater". "Horst ist Dein Stiefvater", war ich völlig überrascht. "Ja", erwiderte sie. "Er hat meine Schwester und mich als Kind sexuell belästig". Peng! "Das ist jetzt nicht wahr", wollte ich nicht glauben, was sie da eben gesagt hatte. "Erst nachdem Du mich gebeten hast, darüber nachzudenken und wie ich ihn heute habe reden hören, bin ich draufgekommen". "Was hat das Schwein mit Euch angestellt", war ich total wütend auf ihn. "Es ist sehr lange her", antwortete sie. "Kaum noch wahr". "Entschuldige ihn bloß nicht, so etwas ist unverzeihlich. Was hat denn Deine Mutter dazu gesagt?" "Sie hat uns nicht geglaubt oder wollte es einfach nicht wahrhaben".Sabine hatte wie ich viele Geschwister und wuchs ebenfalls unter schwierigen Bedingungen auf."Nachdem unser leiblicher Vater sie verlassen hatte, klammerte sie sich förmlich an Horst ...
und wollte sich ihr Glück kein zweites Mal zerstören lassen". Einerseits konnte ich die schwierige Lage der Mutter nachvollziehen, aber andererseits einfach nicht verstehen, warum sie es zulassen konnte? "Jetzt wundert mich nichts mehr", war für mich die Sache klar. "Natürlich werden Deine Phantasien damit zu tun haben". "Aber warum erregt es mich so sehr, anstatt mich anzuwidern?" "Ich bin kein Psychologe", sagte ich. "Jedoch können solche einschneidenden Erlebnisse unvorhersehbare Dinge in einer kindlichen Seele auslösen. Es ist auch nicht selten, dass man auf schlechte Erfahrungen mit genau dem Gegenteil reagiert". "Glaubst Du", fragte sie interessiert. "Nimm alleine das Rauchen. Der eine macht es den Eltern oder Vorbildern nach und der andere wird zum absoluten Anti-Raucher. Mein Vater war Raucher und Trinker und ich hasse beides. Ich glaube, Deine kindliche Seele wurde so stark verletzt, dass Du mit Deinen diametralen Phantasien versuchst, die seelischen Schmerzen zu kompensieren und deshalb eher etwas Positives darin siehst". "Es tut gut mit Dir darüber zu sprechen", sagte sie und drückte sich an mich. "Ich liebe Dich".Das Thema war heftig und belastete auch mich, sodass wir versuchten ein wenig Abstand zu gewinnen. Wir verbrachten den restlichen Nachmittag getrennt, um jedem Zeit zu geben, darüber in Ruhe nachzudenken. Ich konnte es drehen und wenden wie ich wollte, doch war meine Empathie zu Horst nun total im Arsch. Wie sollte ich ihm das nächste Mal begegnen, ohne ...