Im Sog der Leidenschaft
Datum: 27.07.2019,
Kategorien:
Schwule
Autor: sunny768
Feierabend wurde Chris auf ihn aufmerksam, als die Kollegen anfingen, ihn zu foppen und zu hänseln. Er kam zu ihm und fragte danach, was mit ihm los sei. Sean wusste keine richtige Antwort auf diese Frage und versuchte sich heraus zu reden. Chris nahm ihn am Arm und sagte zu ihm, er soll ihm bitte in sein Büro folgen. Sean ging mit hängenden Schultern hinter ihm her. Die Kollegen standen an ihren Arbeitsplätzen und sahen ihm schadenfroh nach. Zu gerne sähen sie es, wenn dieser Hinterlader, wie sie Sean heimlich nannten, eine Abmahnung bekäme oder noch besser, hinausgeschmissen würde. Antony erschien wie von Chris angekündigt erst eine Woche später wieder zur Arbeit. Er sah grau im Gesicht aus und regelrecht gealtert. Sean freute sich, ihn zu sehen und zog ihn in der Pause zu einem etwas abseits gelegenen Tisch in der Kantine. "Wie geht es dir?", wollte er wissen. "Ich habe von dem Trauerfall gehört. Es tut mir aufrichtig leid für dich und deine Mutter", sprach er Antony gegenüber seine Anteilnahme aus. In Antonys Augen schimmerten Tränen. "Danke, es geht schon", sagte er leise zu Sean. "Es muss einfach weiter gehen, irgendwie." Nach einer Pause sah er Sean an und fragte: "Können wir uns heute Abend bei dir sehen? Ich kann einfach nicht alleine sein. Zu meiner Mutter kann ich nicht. Der Arzt hat sie in eine Rehaklinik geschickt, wo ich sie noch nicht besuchen darf. Es geht ihr sehr schlecht nach Vaters Tod." "Ja, natürlich", antwortete Sean. "Komm heute Abend einfach zu mir ...
rüber. Ich erwarte dich." "Danke", sagte Antony nur, stand auf, ging an seinen Platz und ließ bis zum Feierabend den Blick nicht von seiner Arbeit. Nach Arbeitsschluss war er wie vom Erdboden verschwunden. So machte sich Sean alleine auf den Heimweg. *** Zwei Stunden später klingelte es an Seans Wohnungstür. Er schaute auf den Monitor der Gegensprechanlage, der neben seiner Tür angebracht war und sah Antony unten vor dem Haus stehen. Er drückte auf den Türöffner und ließ ihn hinein. Langsam kam Antony die Treppen hoch. Er wirkte wie ein alter gebrechlicher Mann. Wie sehr hatte er sich in den wenigen Tagen verändert. Sean krampfte sich bei seinem Anblick das Herz zusammen. "Komm rein", sagte er nur und ließ ihn vorbei. Antony ging ins Wohnzimmer und ließ sich auf das Sofa fallen. Sean setzte sich neben ihn und nahm ihn in die Arme. Beide Männer sagten kein Wort. Nach langen Minuten des Schweigens sprach Antony endlich: "Danke, dass ich herkommen durfte. Alleine zu Hause wäre mir die Decke auf den Kopf gefallen. Bis gestern Nachmittag war ich bei meiner Mutter. Vaters Tod hat sie noch schlimmer getroffen als mich. Sie ist seitdem verwirrt und wird wohl die nächste Zeit intensive Pflege brauchen." "Du kannst so lange bleiben wie du möchtest", antwortete Sean. "Es ist wohl besser, wenn du jetzt erst einmal nicht alleine bleibst." Lange saßen sie zusammen und sprachen über die Ereignisse der letzten Tage. Antony schien sich nach und nach zu beruhigen. Sean beobachtete ihn genau und ...