1. Beziehungsunfähig 9 - Jemand wie ich


    Datum: 25.06.2019, Kategorien: Erstes Mal Autor: Ramov75

    erklärte, warum wir uns trennen, stimmte ich ihr in allen Punkten zu. Dass ich sie zu oft alleine gelassen hatte. Ihr zu erwidern, dass dem nur so gewesen war, weil sie mich darum gebeten hatte, ihr mehr Freiraum zu geben, kam mir gar nicht in den Sinn.Eine gewisse emotionale Taubheit hatte sich über mich gelegt wie eine klamme Decke.Da sie eventuell mit mehr Gegenwehr gerechnet hatte, führte sie ihre Gründe immer weiter aus.Größtenteils hörte ich nur noch dem Stakato meines Versagens zu; erst in diesem Moment erkennend, wie sehr ich mich geirrt hatte. In nahezu Allem.Ich war mir zwar sicher, dass Olive nichts böswillig übertrieb, dennoch ersehnte ich das Ende dieses Gesprächs.Mit geschlossenen Augen, den Telefonhörer so fest an mein Ohr gepresst, dass es noch Stunden später schmerzte, ließ ich sie ihr Schlusspledoier halten. Sie fasste es in einem letzten Satz zusammen."Ich kann mir nicht vorstellen, mit jemandem wie dir den Rest meines Lebens zu verbringen."Dann verabschiedete sie sich. Und legte auf. Auch ich ließ den Hörer sinken. Spürte, wie das Blut pulsierend in mein Ohr zurückkehrte.'Ich kann mir nicht vorstellen, mit jemandem wie dir den Rest meines Lebens zu verbringen.''Was bedeutet das?''Ich weiß es nicht.'Aber sei es wie es sei – es war nun schon lange vorüber. Ungefähr ein Jahr. Na ja, nicht ganz.In dem genannten Zeitraum kann ich wirklich nicht sagen, ich hätte eine Glückssträhne gehabt.Zuerst ging mein Arbeitgeber pleite, so dass ich nach Ende meines ...
     Zivildienstes meine Arbeit verlor. Damit kam ich das erste mal in den Genuss, das Arbeitsamt, wie es damals noch hieß, auf zu suchen.Aber damals wie heute waren da die gleichen Probleme.Die meisten Unternehmen suchen junge Kräfte Anfang zwanzig, mit 10 Jahren Berufserfahrung. Nun, ich war das nicht. Nach fast einem Jahr erfolgloser Jobsuche bekam ich endlich eine Fortbildung als CNC-Dreher/-Fräser. Mit dieser Technologie war ich zwar schon von meinem alten Arbeitsverhältnis her vertraut, erhoffte mir allerdings damit gesteigerte Kenntnisse in Sachen Programmierung und Einrichtung von Maschinen.Ich schrieb auch "endlich", weil ich knapp ein halbes Jahr kämpfen musste, bis ich auf einen der heiß begehrten Fortbildungsplätze kam.Als das Ganze dann los ging erkannte ich schnell, dass ich der Einzige war, der den Lehrgang wirklich wollte. Alle anderen waren von Amts wegen dazu verdonnert worden; zumeist unter Androhung von Zwangsmaßnahmen, falls sich geweigert würde. Dieser Umstand löste erhebliches Unverständnis bei mir aus, wenn ich daran dachte, wie schwer es mir gemacht wurde.Nun gut.Während der Praktikumsphase der Fortbildung, welche in einem größeren Betrieb stattfand, wurde ich einem regionalen Unternehmen als Mitarbeiter empfohlen. Und noch aus der Fortbildung heraus abgeworben. Ich hatte die dünne Hoffnung, dass sich damit das Blatt wenden würde.Ein kurioser Umstand aus meinem privatem Umfeld muss an der Stelle Einzug finden:Alle, aber auch wirklich Alle waren zu der Zeit in einer ...
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