1. Liebe Tod und Neuanfang 02


    Datum: 18.06.2019, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: byAldebaran66

    hatte es zuerst keinen sexuellen Hintergrund, zumindest glaube ich das. Kann mich aber nicht mehr daran erinnern. Zumindest wussten wir schon sehr früh, wie sich Mädchen von Jungen unterscheiden. Erst später, eigentlich, kurz bevor wir uns aus den Augen verloren, kam noch die sexuelle Komponente dazu. Sie sah einmal meinen Steifen und ich bekam mit, wie sich ihre Brüste als kleine Kegel abzeichneten. Aber das war auch alles. Doch es kam nie dazu, das wir etwas miteinander hatten. Zwischen uns herrschte zwar eine Spannung, aber die Grenze übertraten wir nicht, obwohl wie beide dazu in der Lage gewesen wären. Etwas hielt uns davon ab. Ich kann allerdings nicht mit Sicherheit sagen, ob die Grenze nicht doch irgendwann gefallen wäre. Wenn ich genauer darüber nachdenke, bin ich mir eigentlich sicher, dass wir es getan hätten. Ob wir allerdings dann noch so zueinandergestanden hätten wie jetzt, kann ich beim besten Willen nicht sagen. Die ganze Woche lang gingen mir diese oder ähnliche Gedanken durch den Kopf und ich ersehnte zum Schluss das Wiedersehen mit Silvia. Konnte von Donnerstag auf Freitag kaum schlafen und wunderte mich darüber. Was war schon dabei, dass wir uns morgen wiedersahen. Nichts, wir waren als Kinder zusammen gewesen, nicht mehr und nicht weniger. Freitag Nachmittag war es dann endlich soweit. Es klingelte an meiner Tür und ich öffnete sie fast übertrieben schnell, denn ich stand fast dahinter. Silvia sah mich etwas seltsam an, denn sie hatte nicht damit ...
     gerechnet, dass die Tür so schnell aufgehen würde. Doch sie setzte ihr gewinnendes Lächeln auf und sah mich verwundert an. Erst da kam mir in den Sinn, sie hereinzubitten und ihr den Weg freizumachen. „Na, hattest du eine schöne Woche?", fragte sie mich, als wir im Wohnzimmer Platz genommen hatten. „Es war ja eigentlich eine schöne Woche, zumindest was das Wetter angeht!" „Es ist seltsam. Seitdem wir uns wiedergetroffen haben, fallen mir immer mehr Dinge von früher ein. Weist du noch, wie wir beim Nachbarn in die Bäume geklettert sind und uns an seinen Pflaumen gütlich getan haben? Oder weist du noch die Sache mit den Brenngläsern, mit denen wir immer im Sommer herumgekokelt haben?" Während sie davon erzählte, was ihr wieder eingefallen war, sah ich ihr gespannt zu und ich konnte ein geradezu ein Leuchten in ihrem Gesicht erkennen. Sie blühte geradezu auf und so manches Mal ertappte ich mich dabei, sie wieder als kleines Mädchen zu sehen. So hatte ich sie in Erinnerung behalten und ich musste dabei grinsen. Sie redete weiter und weiter, kramte immer mehr alte Erinnerungen aus ihrem Gehirn, die ich selber ebenfalls wiederfand. Sicher nicht alle aber die meisten. So schlichen sich immer mehr Bilder in vor meine Augen. Ich sah wieder die alte Schaukel vor mir, aus der wir so weit absprangen wie möglich. Das wurde dann geradezu zu einer Meisterschaft. Oder wir malten auf der Straße vor dem Haus, die wenig befahren war. Dazu suchten wir verschiedene Steine, mit denen wir malen konnten. ...
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