1. Liebe Tod und Neuanfang 02


    Datum: 18.06.2019, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: byAldebaran66

    Teil 5 Irgendwie bedauerte Silvia jetzt, dass sie nicht einmal seinen Vornamen kannte. Immerhin hätte sie insgeheim schon gerne gewusst, wie der eventuelle Vater ihres Kindes hieß. Auch wenn diese Information vollkommen sinnlos gewesen wäre, denn sie hätte es niemandem erzählen dürfen. Schon wenig später wusste sie, dass es geklappt hatte. Ihre Regel blieb aus und sie schwelgte in Freude, die von Peter geteilt wurde. Er dachte wirklich, dass er es gewesen wäre, und fühlte sich als Herr des Hauses. Es war also bewiesen, dass er ein Mann war und dazu in der Lage, seine Frau zu schwängern. Ein paar Tage lang ging er mit vor stolz geschwollener Brust durch die Gegend und konnte es nicht lassen jedem zu erzählen, das WIR jetzt schwanger wären. Silvia ließ ihn gewähren, er sollte ruhig in dem Glauben bleiben, der Gockel auf dem Hof zu sein. Sie würde das Ei legen, er aber nicht merken, dass er nicht der Einzige auf dem Hof gewesen war. Die Freude hielt drei Monate. Dann geschah etwas, mit dem keiner gerechnet hatte. Silvia verlor ihr Kind. Keiner konnte sagen, warum, denn die Schwangerschaft war, so gut verlaufen, wie es nur ging. Selbst der Arzt verstand es nicht. Mutter Natur hatte einfach entschieden, dass dieses Leben nicht die Erde betreten sollte. Was jetzt folgte, war die reinste Katastrophe. Die Freude kehrte sich ins genaue Gegenteil um. Traf Silvia der Verlust sicher wesentlich schwerer als Peter, so machte er ihr jetzt auch noch Vorwürfe. Anstatt ihr beizustehen, sie in ...
     dieser Situation zu trösten, überschüttete er sie mit Anklagen. Wieder meinte er, dass es nur an ihr liegen könnte, immerhin hätte er ihr sein Leben eingepflanzt und sie wäre nicht in der Lage dazu gewesen, dieses auch zu erhalten. Sein kostbarer Same sei einfach verschwendet worden. Irgendwann wurde es Silvia zu viel. Sie packte heimlich ihre Koffer, und als Peter wieder zu seinen verbalen Attacken gegen sie ansetzte. Dann sah sie ihn nur noch verächtlich an und sagte zu ihm: „Du glaubst doch nicht im ernst, dass du der Vater des Kindes gewesen wärst. Du bist kein Mann. Ein anderer brauchte mich nur einmal nehmen und schon hat es geklappt. Du dagegen würdest es nicht in zweihundert Jahren schaffen. Weder bei mir noch einer anderen. Wenn du das nicht glaubst, dann versuche es. Das kannst du nämlich jetzt, denn ich bin weg auf alle Zeiten. Du hörst von meinem Anwalt." Dann schnappte sie sich ihren fertig gepackten Koffer und ließ ihn einfach stehen. Peter stand mit offenem Mund da und bekam kein Wort mehr heraus. Er merkte nur relativ langsam, dass seine Welt gerade in Trümmern versank, die zuvor schon da gewesen waren, aber von ihm nicht gesehen wurden. So verschwand Silvia aus ihrer Ehe und reichte die Scheidung ein. Zum Glück hatte sie ihren gut bezahlten Job und konnte ohne Peter genauso gut leben, wie zuvor mit ihm. Es ging ihr mit der Zeit immer besser und die Erinnerungen verblassten. Nur mir Männern wollte sie seitdem erst einmal nichts mehr zu tun haben. Stattdessen ...
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