Meine geilste Zeit
Datum: 04.11.2017,
Kategorien:
Romantisch
Autor: Freudenspender
meint sie etwas resigniert. "Was ist denn bei Dir passiert?", frage ich vorsichtig. Ich bin zwar mutiger geworden, weil wir uns inzwischen halbwegs locker unterhalten. Allerdings ist ihr Ton noch immer etwas verärgert. Mir ist schon klar, dass sie nicht auf mich sauer ist, aber Frauen, die verärgert sind, sollte man nicht unnötig stressen. Das habe ich inzwischen über Frauen gelernt. "Vor etwa vier Wochen wollte ich meinen Freund überraschen und bin zu ihm gefahren. Und was sehe ich, als ich in sein Zimmer komme? Er vögelt mit einer anderen! So ein Arschloch! Die Situation war eindeutig, sein Schwanz steckte in ihr und beide haben gestöhnt, als ich die Tür zu seinem Zimmer im Studentenwohnheim aufgemacht habe. Idiot! Wenn er wenigstens die Tür abgeschlossen hätte. So aber kriege ich dieses Bild nie mehr aus meinem Kopf. Kannst Du Dir vorstellen, dieser bleiche, nackte Arsch zwischen ihren Schenkeln? Ich kann ihm das einfach nicht verzeihen. Er ist mir dann auch noch nachgerannt, als er endlich gecheckt hat, wer da den Kopf zur Tür hereingesteckt hat. Mit heruntergelassener Hose und noch wippendem Schwanz hat er mir versucht zu erklären, es sei nicht so, wie es aussieht. So ein Arsch! Glaubt der, ich habe keine Augen im Kopf. Was gibt es da nicht zu verstehen?", kocht es regelrecht in ihr hoch, als sie mir das erzählt und ich lege schon mal zur Vorsicht die Ohren an. "Und nun sind auch Deine Urlaubspläne geplatzt.", versuche ich die Situation zu umschreiben. "Genauso, wie ...
bei Dir. Du hast es erfasst!" "Und was hattet Ihr vor?" "Wir wollten nach Australien. Flug, Hotels und Auto sind schon gebucht." "Wow, geil! Echt schade drum.", bringe ich hervor. "Das Arschloch hat sogar gemeint, stornieren lohne sich jetzt auch nicht mehr. Deshalb könnte ich mit jemand anderem die Reise machen, wenn ich möchte. Mit einer Freundin oder so, hat er gemeint. Aber wer hat drei Wochen vor Abflug noch nichts geplant und kann einfach so mitkommen?", faucht sie mich fast an. "Na, ich zum Beispiel.", platze ich heraus. Noch bevor ich das letzte Wort gesprochen habe, bereue ich es auch schon. Jetzt wird sie mich in der Luft zerreißen, fürchte ich. So angepisst, wie sie gerade ist, hätte ich das vermutlich besser nicht gesagt. "Du bist ein Mann!", meint sie aber nur. Sie spuckt diese Worte regelrecht aus, als müsse sie sich beim Gedanken an Männer übergeben. "Ja, und?", frage ich. "Ich habe bis auf weiteres die Schnauze von den Männern gestrichen voll." Nun ja, das war bei mir wohl eher der Mut der Verzweiflung. Warum sollte Vera ausgerechnet mit mir in Urlaub fahren wollen? Der heißeste Feger, den ich kenne, der vermutlich bis vorhin noch nicht einmal wusste, wer ich bin. "Nun ja, zumindest bist Du kein Arschloch. Mit Dir kann man sich wenigstens normal unterhalten.", meint sie nach einer Weile. "Ich versuche zumindest keines zu sein.", antworte ich und grinse etwas unsicher. "Das gelingt Dir nicht schlecht, irgendwie.", meint sie und zum ersten Mal lächelt sie etwas. ...