1. Wiener Geschichten 01 - Nachtmusik


    Datum: 15.06.2019, Kategorien: Erotische Verbindungen Autor: byfotzenfreund

    seine verantwortungsvolle Arbeit zuließ. Die Zahl war großzügig geschätzt. Weniger großzügig fiel Frau von Trotta die Einschätzung hinsichtlich der Güte des ehelichen Verkehrs aus. Selbst bei angestrengtem Nachdenken und Rekapitulierens des längst verdrängten Bettgeschehens fiel ihr kein erinnerungswürdiger Akt ein. Ihr Mann hatte sie weder befruchtet noch befriedigt. Sein Samen war zwar in ihrer Scheide gelandet, dieser Vorgang hatte aber weder Nachkommen noch Lust erzeugt. Und jetzt dies! So nah, so intensiv, so direkt vor ihren Augen. Ihr Busen wogte. Beinahe hätte sie einen Spritzer abbekommen. Unglaublich. Ihr blasser Teint änderte sich in zartes Rosa. Erneut tauchte sie einen Finger in einen bislang noch unberührten kleinen See und zog von der Mitte her dünne Fäden über die Ränder hinaus, bis das Bild einer strahlenden Sonne entstand. Dann tupfte sie mit der feuchten Fingerkuppe auf den Rock, dort, wo sich ihr Venushügel befand und meinte mit mutiger werdenden Gedanken, dass dies der richtig Ort für den leidenschaftlichen Sud gewesen wäre. Sie hatte nicht gewagt, das Glied anzufassen. Ob er es gewollt hätte? Ob sie es gekonnt hätte? Das Geschlechtsteil ihres Gatten hatte sie weder richtig zu Gesicht, noch richtig in den Griff bekommen. Es war ihr nur vom Eindringen her bekannt gewesen. Nie hätte sie gedacht, welchen Aufruhr schon der Anblick einer aufragenden Männlichkeit in ihr auslösen könnte. Sie lauschte in den Raum, ob noch etwas vom Echo des seligen Stöhnens oder ...
     vom saftigen Aufklatschen des Samens von den Wänden hallte. Sie spürte, dass ihre Schamlippen anzuschwellen begannen und ärgerte sich, dass sie es nicht gewagt hatte, ihn zu ergreifen, den Augenblick - und den Schwanz. Sie benötigte mehr als drei Blatt Küchenvlies, um aufzuwischen. SCHWANZ! Dieser Begriff gehörte nicht zu ihrem Vokabular. Sie hatte den Begriff bislang eher abstoßend empfunden und doch soeben in ihren Gedanken benutzt. Aber das war der gebräuchlichste Ausdruck, den heutzutage die Leute benutzten, wenn sie dieses Körperteil in einem Satz unterbrachten. Sie hörte ihn oft, neben viel anderem Unanständigen, wenn sie mit der Tram zu ihren Lieblingsplätzen der Stadt fuhr. Gern war sie auch zu Fuß unterwegs, aber zum Friedhof nach Sankt Marx waren es etliche Kilometer. Einmal Umsteigen am Karlsplatz, dann brachte sie die Straßenbahn Linie 71 leidlich bequem dorthin. Jedoch war sie genötigt, an den Gesprächen der Jugendlichen teilzuhaben, die am frühen Nachmittag aus der Schule nach Hause oder arbeitslos einfach nur von einem Döner zum nächsten gondelten. Je weiter man Richtung Simmering kam, umso mehr wurde zur Gewissheit, dass die Türken mittlerweile das erreicht hatten, was ihnen 1683 nicht gelungen war. An Frau von Trotta zogen Gemüseläden, Handy-Shops, Imbissbuden und Schneiderwerkstätten vorbei. Durch die verdreckten Fenster nahm sie nur beiläufig die Außenwelt wahr. Bis plötzlich das Wort „Schwanz" zu ihr durchdrang und unbewusst ihre Aufmerksamkeit in Anspruch ...
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