1. In der Nähe so fern


    Datum: 14.06.2019, Kategorien: Verschiedene Rassen Autor: byAuden James

    späten Abend heute. Sie sagte, eure Eltern würden ebenfalls bis spätabends in der Stadt arbeiten. Denkst du, du könntest ein Abendessen vertragen, wenn du hier fertig bist?« Paul grinste, vergebens versuchend das Grinsen sein zu lassen.* »Bist du hier schon mal gewesen?«, fragte Aiko. »Ein paar Mal, allerdings nicht in letzter Zeit.« »Irgendwas, das du empfehlen würdest?« »Ähm …« Paul sichtete die Karte sorgfältig von oben bis unten. »Ich denke, das Teriyaki war ziemlich gut.« »Okay, dann lass uns das nehmen«, sagte sie. »Würde es dich stören, wenn ich dazu etwas Sake bestelle?« Er blickte auf und schüttelte den Kopf. »Nein, ganz und gar nicht. Du solltest nehmen, was immer du willst.« Ihre Bestellung kam Minuten später. Es verlangte Paul alles ab, sein Essen nicht auf der Stelle zu verschlingen. »Willst du was hiervon probieren?«, fragte Aiko, die kleine Sake-Flasche in der Hand. Sie deutete auf die beiden Becher, die ihnen gereicht worden waren. Sie dachte, es sei nur höflich zu fragen. Er fasste den kleinen Becher auf dem Tisch ins Auge. »Klar.« Lächelnd kippte Aiko den Sake in die fingerhutgroßen Gefäße. Beide nahmen sich eines und prosteten einander zu. »Kanpai«, sagte sie freudig. Sie stürzten den Sake herunter. Aiko sog ihn auf und atmete in einem langen, zufriedenen Stoß aus. Paul schluckte, dann holte er tief Luft. »Was war das, ein japanischer Trinkspruch?«, sagte er, indes Tränen in die Ecken seiner Augen quollen. »Ja. Wie war's?« Er wischte sich die Tränen ab und ...
     seufzte. »Ehrlich gesagt, nicht so schlimm, wie ich dachte.« »Dein erstes Mal?« »Nee«, zuckte er die Achseln. »Ich hatte früher schon mal ein oder zwei Bier.« »Genug, um zu wissen, dass du's hasst, was?« »Das hier, denke ich, ist okay«, sagte er verhalten nickend. »Dann trinke noch einen.« Sie schenkte ihm schnell einen weiteren Becher ein. »Versuchst du mich abzufüllen?« Er lachte. »Oh, ich denke, dazu wären mehr als ein paar Becher nötig, um ehrlich zu sein.« »Wahrscheinlich.« Er hob den Becher an seine Lippen und vertilgte den Sake. Am Ende des Essens war Paul zu angetrunken, um stracks nach Hause zu gehen. »Meine Eltern werden mich hoppnehmen, das ist sicher«, sagte er. Er nahm seinen Fuß vom Basketball unter dem Tisch und holte ihn hervor, sodass Aiko ihn sah. »Vielleicht werfen wir ein paar Körbe und verbrennen alles?« »Klar«, sagte sie, vom Alkohol schwerlich beeindruckt. »Aber ich muss gestehen, ich bin keine große Athletin.« »Dann werden wir vielleicht gleichauf sein.« Paul betrachtete den auf seiner Fingerspitze herumwirbelnden Ball.* »Ich fasse nicht, dass eine halbe Flasche ausgereicht hat«, sagte sie, ihm den Ball zuwerfend. »Ich hatte genauso viel wie du.« Sie standen wenige Yards vom Korb entfernt im Zentrum eines baumbestandenen kleinen Parks. Gelbe und weiße Straßenlichter linsten durch das dichte Laub. »Man lernt nie aus«, sagte Paul unbekümmert. Er nahm einen Wurf und verwarf. Der Ball fiel mit einem gummiweichen ›Bing‹ zu Boden und sprang weg. Er joggte am ...
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