1. In der Nähe so fern


    Datum: 14.06.2019, Kategorien: Verschiedene Rassen Autor: byAuden James

    Aus dem amerikanischen Englisch von Auden James© 2017 Auden JamesAlle Rechte vorbehalten Originaltitel:An Aperture ApartCopyright © 2010 by ohmanonAll rights reserved6. Juli Wir fickten zum ersten Mal letzte Nacht. So schnell habe ich's nicht kommen sehen. Heute Morgen erzählte ich A, dass ich von ihm benutzt werden wollte. »Ja, ich werde dich benutzen«, sagte er.21. Juli Ich bat ihn gestern, mich zu fesseln und mir die Augen zu verbinden, aber er wollte nicht. Jedes Mal, wenn wir auf seinem Zimmer abhängen, habe ich nur Augen für sie. Am Kopfende des Bettes … eine schwere schwarze Schiffsklampe. Er sagt nichts, aber ich weiß, er schweigt, weil er nicht will, dass das Grund ist, aus dem wir zusammen sind. Ich hasse, dass er davon redet, wie er sie und das kostbare Leinenseil bei seiner letzten Freundin benutzte … aber nicht für mich benutzen würde.25. Juli Letzte Nacht sagte er: »Eines Tages müssten wir uns dennoch trennen, und das bald. Aber du bist verrückt nach mir, nicht wahr.« Ich weiß nicht, wieso ich zu weinen anfing. Ich konnte nicht aufhören. Er fragte mich ständig, was los sei, aber wie sollte ich's ihm sagen? Ich konnte ihm nicht sagen, dass ich ihn eigentlich verachtete. Ich konnte ihm nicht sagen, dass ich selbst mich noch mehr dafür verachtete, anders von meinen Gefühlen gedacht zu haben.Brooklyn28. Aug Missmutigen Blickes blätterte Aiko durch die Seiten ihres ledergebundenen Tagebuchs, dann klappte sie es zu. Durch das Fenster im ersten Stock des elterlichen ...
     Brooklyner Brownstones stob das Stimmengewirr herumalbernder Teenager herein. Sie entließ einen seichten Seufzer aus ihren Lungen und fasste den vollen Reisekoffer ins Auge, der neben ihr offen auf dem Bett lag. Sich aufrichtend langte sie unter einen schweren Stapel sorgsam zusammengelegter Hemdblusen und zerrte ihre eine Errungenschaft aus Japan hervor. Sie drehte die Flasche behutsam in ihren Händen, das Gewicht erfühlend, die Oberfläche des schön bemalten Blau-Weiß-Porzellans begutachtend. Sie kippte sie ein klein wenig und genoss das Geräusch ihres flüssigen Inhalts, der gegen die inneren Konturen des Flaschenhalses gurgelnd seine Gestalt wandelte. Mit geübter Geste umlief sie den Verschluss mit der linken Hand und machte sich auf den süßen, beißenden Geschmack gefasst.*** Am nächsten Abend stellte Aiko die leere Flasche sorgsam neben den Mülleimer.Was für eine Verschwendung, dachte sie von ihrer hübschen Form und Farbe.Wäre sie kein Geschenk von ihm, ich würde sie mit mir nehmen. Sie hielt ihr Gesicht unter den Kaltwasserhahn im Badezimmer, trocknete sich dann an einem weißen Handtuch ab, während sie sich im Spiegel betrachtete. Sie wirkte bleich, teigig irgendwie. »Aiko, wohin gehst du?«, rief ihre Mutter aus der Küche, als sie die Treppe hinab zur Haustür trottete. »Ich mache mich auf den Weg zu Hannah«, sagte sie, in ein Paar grellgelber Ballerinas schlüpfend, »ich bin zum Essen zurück, keine Sorge.« »Okay, nicht vergessen. Ich mache dir dein Lieblingsessen heute ...
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