1. Die Nanny


    Datum: 18.05.2019, Kategorien: Romantisch Autor: Freudenspender

    aufgeweckter Junge und hat immer wieder Dummheiten im Kopf, Sofie ist eben in der Pubertät. Aber ich denke nicht, dass sie schlimmer oder ungezogener sind, als andere Gleichaltrige. Wird wohl das Alter sein, in dem eine 56-jährige nicht mehr ganz den Zugang zu den Kindern hat. Deshalb habe ich mich entschieden, eine etwas jüngere Nanny zu suchen. Allerdings hat sich nur diese Vera Cordini gemeldet, die mir aber mit ihren 21 Jahren schon bei der Bewerbung dann doch etwas zu jung vorkam. Mehr aus Höflichkeit habe ich sie dann doch zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen. Außerdem war sie die einzige jüngere Bewerberin. Da wollte ich nicht von vorneherein ablehnen. Und nun steht sie vor meiner Haustür. Ich bin jetzt tatsächlich unschlüssig. Habe ich vorher nicht wirklich in Erwägung gezogen, sie anzustellen, so würde ich es jetzt doch gerne versuchen. Auf diesen ersten Eindruck hin zumindest. Etwas sonderbar finde ich, dass sie mit einem Koffer dasteht, als wolle sie gleich bei uns einziehen. Na gut, ich habe die Stelle mit Unterkunft und Verpflegung im Haus angeboten. Aber, dass sie gleich beim Vorstellungsgespräch mit Sack und Pack vor meiner Tür steht, so war das dann auch nicht gemeint. Die hat echt ein sehr stabiles Selbstvertrauen! Ich führe Vera auf die Terrasse. Das Wetter ist schön und es ist recht warm, so dass es auf der im Schatten liegenden Terrasse wohl am angenehmsten ist. Den Koffer und ihren anderen Kram hat Vera kurzerhand neben der Eingangstür stehen ...
     lassen und folgt mir. Sie setzt sich auch ganz locker in den angebotenen Sessel und als ich ihr etwas zum Trinken anbiete, bittet sie um ein Glas Wasser. Sie ist überhaupt nicht gehemmt oder schüchtern, sie bewegt sich vielmehr ganz natürlich, als ob sie hierher gehören würde. Mich fasziniert ihr zwangloses Auftreten, das aber auch Selbstsicherheit und Offenheit ausstrahlt. Könnte sie genau das Richtige für meine Kinder sein? Diese Gedanken mache ich mir, während ich eine Flasche Wasser und die passenden Gläser hole. Mein Denken ist aber nicht rein auf die Stelle als Nanny begrenzt. Immer wieder ertappe ich mich dabei, wie ich daran denke, ob diese junge Frau Interesse an mir haben könnte. "Du alter Depp", ermahne ich mich aber schließlich, "dieses Mädchen könnte Deine Tochter sein. Wieso soll diese Frau, die noch dazu jeden jungen Mann auf dieser Welt haben könnte, gerade an Dir altem Esel Interesse haben." In mir kämpfen Wunschdenken und mein Realismus. Seit meine Frau gestorben ist, hatte ich keine richtige Beziehung mehr. Es gab nur den einen oder anderen Flirt. Aber nie etwas Ernstes. Geschlafen habe ich nur jeweils einmal mit zwei Frauen. Das war aber eher ein Desaster, der schlechteste Sex, den ich je hatte. Ich war nicht frei. Ich musste immer an meine Frau denken, die ich wirklich über alles geliebt habe. "Sie sind also an der Stelle als Nanny interessiert?", beginne ich das Gespräch, während ich das Glas Wasser einschenke. "Ja, ich finde, Ihr Angebot klingt nicht ...
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