1. Freunde


    Datum: 11.03.2019, Kategorien: Transen Autor: bylucascanine

    nächsten Morgen war ich dafür wieder sehr früh wach und widerstand nur mühsam dem Impuls, sofort bei Clara anzurufen. So wie ich sie einschätzte, war sie nicht die, die an einem Samstagmorgen um sieben aufstand und sich freute, Fragen zu beantworten. Viel wahrscheinlicher war, dass sie die Nacht durchgemacht hatte und bis Mittag schlief. Und ich wollte sie ja nicht verärgern, immerhin brauchte ich dringend ihre Hilfe. Nur mit sehr viel Selbstdisziplin und Ablenkung schaffte ich es schließlich bis 11.00h zu warten, dann wählte ich Claras Nummer. Ein Fehler, dachte ich sofort, als ich nur ein verschlafenes „Oui?" auf der anderen Seite hörte. So freundlich wie ich konnte sagte ich meinen Namen, konnte aber merken, dass bei ihr rein gar nichts klingelte. „Wir haben vor zwei Wochen zusammen mit Maria meinen Abschlussball gefeiert." erklärte ich ihr deshalb auf Französisch. „Ah ja, Du bist der Freund von Maria mit dem süßen Hintern." Ich bestätigte und freute mich, dass sie mich als Freund und nicht als Kunden bezeichnet hatte, wenn auch der Hinweis auf den „süßen Hintern" aufgrund der Vorfälle damals gemischte Gefühle bei mir auslöste. Nun war Clara aber ganz aufgeschlossen und fragte mich sehr direkt, was ich von ihr wollte. Ich erzählte ihr die Geschichte und fragte sie am Schluss, ob sie vielleicht eine Nummer von Maria hätte, die ich anrufen könnte. „Alors, Cherie, ich habe mit Maria seit damals nicht mehr gesprochen. Vielleicht ist sie noch immer etwas böse auf mich. Wegen ...
     Dir." Hier lachte sie kurz, um dann aber ernst fortzufahren „Normalerweise kann ich ihre private Nummer natürlich nicht weitergeben, Cherie, das verstehst Du sicher. Bei Dir aber denke ich, dass ich eine Ausnahme machen kann, ohne dass sie noch wütender auf mich wird. Sicher freut sie sich, wenn Du sie anrufst." Mein Herz hüpfte etwas als sie das sagte und ich notierte schnell die Nummer, die sie mir diktierte. „Aber das ist ja eine Festnetznummer?" „Ja, die hat sie für die Telefonate mit ihrer Familie. Ist billiger. Eine andere habe ich auch nicht." Mit einem „Viel Glück. Und wenn Du mal wieder in Nizza bist, Cherie, ruf mich an. Ich habe immer Lust auf einen süßen Hintern wie Deinen" beendete sie dann das Gespräch. Nun hatte ich also Marias private Telefonnummer und war überglücklich. Ich atmete tief durch und wählte mit feuchten Händen. Hoffentlich war sie da. Mit einem fragenden „Hallo?" meldete sie sich schon nach dreimal Klingeln. Wie schön war es, ihre Stimme zu hören. Ich schluckte und sagte dann „Hallo Maria, ich bin´s, Lucas. Ich hatte doch versprochen, dass ich mich melde. Wobei Du es mir ziemlich schwer gemacht hast." Einen Moment war überraschte Stille. „Oh, Du bist es Lucas. Das ist schön. Aber woher hast Du diese Nummer? Die kennt doch keiner." Sie klang wirklich so, als ob sie sich freute, trotzdem enttäuschte mich die Reaktion ein wenig. Ich erzählte ihr von meiner Suche und meinem Telefonat mit Clara einschließlich deren Aussage, dass sie sich wahrscheinlich ...
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