1. Reitsport Einmal Anders Pt. 14


    Datum: 25.02.2019, Kategorien: Verschiedene Rassen Autor: byReiter_69

    Hof, aber was sein muss, muss sein. Der Mann war schon ein ganz „Spezieller". Manchmal cholerisch und es konnte passieren, dass er mal eben meine Futtereimer „auslieh", um an seinen 2 Traktoren Ölwechsel zu machen, natürlich ohne zu fragen... Es gab aber auch Tage, da war er der umgänglichste Mensch, brachte 2 Kästen Bier mit als Entschädigung für seine ungefragten „Aktionen" und erzählte von Irland. Scheunen, Schleppdächer und was sonst noch hier auf dem Hof war, hatte er vermietet an bestimmt 20 Parteien. Als Stellplätze für Wohnwagen und Segelboote, die in der Wintersaison hier abgestellt waren -- Geschäftssinn hatte er ohne Ende. Unser Vorteil war, dass wir bis auf wenige Tage im Jahr auf diesem Aussiedlerhof unsere Ruhe hatten. Ich hatte den Vorteil, dass Baileys das mit Abstand erfolgreichste Pferd im Stall war UND auch noch IRLÄNDER. Das Pferd gefiel ihm einfach aufgrund seiner Herkunft, also gefiel ich ihm irgendwie auch. Ich war auch schon mit ihm aneinandergeraten, weil seine erste Eimeraktion vor 3 Jahren mich ziemlich wütend gemacht hatte... Wir klärten das 2 Tage später bei einem Bier (und ich hatte zukünftig 3 Eimer versteckt als Reserve, die Dinger kosten ja nicht die Welt). Am Mittwochabend erzählter er mir dann, dass sein Mieter vom ehemaligen Bauernhaus 3 Tage vor seiner avisierten Ankunft in einer Nacht-und-Nebel-Aktion verschwunden sei -- mit 6 Monaten Mietrückstand. Es handelte sich um ein 2-geschossiges Haus mit 2 separaten 5-Zimmer-Wohnungen. Die ...
     obere Wohnung hatte bis vor einem halben Jahr seine Tochter bewohnt, die hatte aber dann in die Schweiz geheiratet. Ich wiederum hatte noch gar nicht mitbekommen, dass die „Hütte" seit einer Woche komplett leer stand... Das Haus befand sich an der Rückseite der Stallanlage, riesengroßer Garten, Kinderspielgeräte vom Vormieter, Gemüsegarten, Holzlagerschuppen u.s.w. Alles ein wenig verwahrlost aber für meine Zwecke ideal. Sämtliche Zahnräder in meinem Oberstübchen fingen an zu rattern. Der Mann war einerseits „geldgeil", noch dazu ab und zu Choleriker -- auf der anderen Seite war er 49 Wochen des Jahres außer Landes. Früher hatte er während seiner „Gastspiele" hier bei seiner Tochter gehaust, jetzt tat er das aber bei seinem Schwager. Wer hätte den Mann aus einer anderen Generation auch bekochen sollen? Ich fragte ihn also, ob er sich vorstellen könne, das Haus komplett zu vermieten. „Du hast doch eine Eigentumswohnung in Worblingen...!" Also erzählte ich ihm soviel wie nötig und so wenig wie möglich: Neue Partnerin mit Kindern, neue Schwiegermutter in spe, die hier auch etwas suche... Hautfarben ließ ich mal lieber außen vor, der Mann war um die 65... Mein Vorteil war, dass ich jeden Traktor und fast jede Landmaschine bedienen kann. Ich hatte auch schon Nächte lang (kein Witz, der Mensch war unermüdlich, wenn er da war) mit ihm Äcker gepflügt, geeggt, gesäht, gemäht etc. (ZWEI Traktoren). Wenn man seit seinem 5. Lebensjahr mit Pferden unterwegs ist, lernt man das. Kurzum, wir ...
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