1. Der Schatten


    Datum: 20.01.2019, Kategorien: Voyeurismus / Exhibitionismus Autor: byNimmermehr

    stellte scharf. --- In der Nähe der Eingangstür lauerte er. Wahrscheinlich würde ihn die Tölle gleich bemerken. Ein gut gezielter Tritt... Krachend flog die Tür aus dem Rahmen und knallte direkt vor ihm auf den Boden. Erschrocken zuckte er zusammen. Ein riesiger dunkler Schatten flog auf ihn zu und riss ihn von den Beinen. Sein Messer schlitterte quer durch den Flur. Vom Weihnachtsbaum beleuchtet, blickte er in eine zornig verzerrte Teufelsfratze. Angst. Todesangst. Eine Pranke krallte sich um seinen Hals er spürte, wie er hochgehoben wurde, als ob es gar nichts wäre. Dann klirrte eine Scheibe. Er spürte einen scharfen Schmerz im Rücken. Dann fiel er. Sein Blick hing auf dem Fenster und der Teufelsfratze, die es ausfüllte. Es war das Letzte, das er sah. --- Jeden Tag blickte er mehrfach durch sein Teleskop. Nichts tat sich. Die Polizei hatte umfangreiche Untersuchungen nach dem Todesfall eingeleitet. Aber er wohnte zu weit weg und deswegen hatten sie nicht bei ihm geklingelt. Handwerker waren gekommen und er hatte fast befürchtet, sein Engel würde nie wieder in dieses Haus zurückkehren. Umso mehr jubelte er, als an nach einer gefühlten Ewigkeit endlich das Licht in der Wohnung anging. Sie war es und sie kam mit ihrem ...
     Hund nach Hause. Sie schaute gut aus. Er sah, wie sie nachdenklich das neue Fenster betrachtete. --- Sie hatte eine Weile nachgedacht. Michael war tot. Er wollte ihr offensichtlich in ihrer Wohnung auflauern und sie umbringen. Die Polizei hatte in Michaels Wohnung Giftköder gefunden und sie hatten Michael auf Grund seiner DNA mit dem Mord an einer Studentin im letzten Jahr in Verbindung gebracht. Irgendjemand hatte ihn in ihrer Wohnung getötet und sie selbst damit vor dem sicheren Tod bewahrt. Sie hatte eine Vermutung. Ihre Mutter hatte ihr vor Monaten erzählt, dass ein paar hundert Meter ihrem Haus gegenüberliegend ein junger Bundeswehrveteran eingezogen sei. Völlig entstellt soll der aus Afghanistan zurückgekommen sein. Und außerdem war er wohl auch ein Spanner. So was blieb auf dem Land niemals unbemerkt. Damals hatte ihr das nichts ausgemacht. Sie bedauerte den armen Kerl. Sollte er sie doch beobachten. Sie traf spontan eine Entscheidung, umarmte ihren Hund, hob ihn hoch und drehte sich zum Fenster hin. Sie winkte auf Verdacht und lächelte dabei freundlich. In dem bewussten Haus verlosch schlagartig das Licht. Nun wusste sie, wem beide demnächst einen lieben Besuch abstatten würden - mit selbstgebackenem Kuchen. 
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