1. Der Schatten


    Datum: 20.01.2019, Kategorien: Voyeurismus / Exhibitionismus Autor: byNimmermehr

    Beinahe hätte er es nicht überlebt. Aber sie hatte eine gute Tierärztin und alle hatten um sein Leben gekämpft. Wärme und Freude durchströmte sie und sie kniete sich auf den Boden und herzte ihren Hund, der ihre Liebkosungen augenscheinlich zu genießen schien. Während sie im Kindergarten arbeitete kümmerte sich ihre Mutter um den Hund. Sie konnte und wollte ihrer Mutter wegen der Vergiftung auch keinen Vorwurf machen. Diese hatte den Hund wie immer am Waldrand frei laufen lassen. Ein Mittelschnauzer muss mal toben. Und da muss er wohl auf den Giftköder gestoßen sein. „Was ein Arschloch." Sie hatten kurz nach den Vorfall in den Zeitungen und dem Radio gewarnt. Mehrere Hunde waren nach dem Verschlucken der Köder jämmerlich eingegangen. Ein Schicksal, das Mephisto zum Glück erspart geblieben war. Sie hoffte, dass die Polizei den Typen bald zu fassen bekam. Sie stand auf und wandte sich von ihrem ungeduldigen Augenstern gefolgt der Küche zu. Mephisto hatte Hunger. Sie auch. --- Lächelnd beobachtete er, wie in der Küche das Licht anging und der Pinscher um sie herumtollte und sich offensichtlich auf sein Fressen freute. Es war schön zu sehen, dass es ihm augenscheinlich besser ging. Der Hund war ihr „Ein und Alles" und er wusste, es wäre verdammt hart für sie geworden, ihn zu verlieren. Jeden Morgen lief er seitdem die Stammstrecken der Beiden ab, auf der Suche nach weiteren Giftködern. Ein paar konnte er bereits unschädlich machen und er hatte bereits so eine Ahnung, wer der ...
     Hundehasser sein könnte. Wahrscheinlich war es gar kein Hundehasser im eigentlichen Sinne. Wenn es der war, den er im Sinn hatte, wollte er nur einen bestimmten Hund treffen -- Mephisto und mit Mephisto seinen Engel. Das konnte und das würde er nicht zulassen. Niemals! „Was für ein krankes Arschloch!" Krank, wie er es auch war ... aber doch auch irgendwie anders. Er verließ seinen Platz am Teleskop und wandte sich wieder seinem beiseitegeschobenen Essen zu. Sein Blick wanderte durch sein Wohnzimmer. Vielleicht ein wenig altbacken, aber gemütlich. Er fühlte sich hier wohl und er war vor Allem in der Nähe seiner Angebeteten ... Sicher war da ein gewisser und durchaus beabsichtigter Abstand, aber sein kleines Spiegelteleskop überbrückte diese paar hundert Meter mühelos. So war er auch sicher, völlig unbemerkt zu bleiben. Auf Wissen vor Acht, Wetter und Börse, folgte dann immer die Tagesschau. Während dieser halben Stunde ging sie immer mit Mephisto Gassi, um dann pünktlich zur Spielfilmzeit zurückzukehren. Er machte es sich bequem. Beim Essen leistete er ihr nur selten „Gesellschaft". Ebenso mied er die Zeiten, in denen sie sich umzog oder sie im Bad war. Das war für ihn etwas Privates und Persönliches, das er respektierte. Aber beinahe unbewusst kopierte er nach und nach ihre Abläufe für sich selbst. „Beinahe!?" Er musste lächeln, als er sich zum erneuten Male dabei ertappte... Fehlte nur noch der Hund. Er lachte leise. Er liebte Hunde. Aber ein eigener Hund -- er würde unter ...