Wahlverwandschaften Teil 01
Datum: 25.12.2018,
Kategorien:
Transen
Autor: byGesa
sofortige Wahrheit hilft. Alles andere habe ich einfach verworfen. Bereits eine Viertelstunde vor der vereinbarten Zeit bin ich im Lokal und halte nach ihr Ausschau. Ich habe diesmal den Anzug an -- also ohne Schminke und auch ohne gepunkteten Bart sowie auch ohne strap-on-Slip. Keine männlichen Attribute, sondern nur die Wahrheit. Sobald Chris im Lokal auftaucht, schlägt mein schlechtes Gewissen noch lauter. Sie sieht in meinen Augen entzückend aus in ihrer hautengen Jeans, die mich ihre fülligen Schenkel viel deutlicher erkennen lassen, als es gestern erkennbar war mit ihrem knielangen Rock. Sicherlich hat sie keine Model-Figur im Sinne der überschlanken Laufsteg-Kleiderhänger, aber gerade das macht sie für mich attraktiv. Sie trägt ein rot-weiß gestreiftes T-Shirt unter einer Flickenjacke und ist auf Clown geschminkt mit einer knallroten Aufsatznase. Ihre kastanienroten Haare und ihre grünen, dezent geschminkten Augen haben aber einen so hohen Wiedererkennungswert, dass es mir nicht schwerfällt, sie sofort auch in der eintretenden Gruppe sofort auszumachen. Ich gehe zu ihr hin und schlage ihr einen Spaziergang am Rhein vor. Sie ist damit sofort einverstanden und offensichtlich auch erleichtert. Sobald keine anderen Leute in Hörweite mehr sind, halte ich an und blicke sie an: „Chris, ich muss mich entschuldigen und wohl etwas klarstellen. Ich habe mich als ‚der Alex' aus Hamburg vorgestellt. Das ist nicht richtig. Ja, ich komme aus Hamburg und ja, mein Rufname ist Alex, ...
aber Alex steht für Alexandra, also hätte ich eher sagen sollen ‚die Alex' aus Hamburg. Zu meiner Entschuldigung kann ich nur sagen, dass ich eine eher dominante Lesbe bin, also hübsche Frauen und Mädchen mag. Das soll nicht meine Täuschung an sich entschuldigen." C hris sieht mich zunächst bestürzt an, dann auch halb erleichtert und dann wieder verblüfft. Zuletzt fängt sie an zu lachen. Ich habe mir ja viele Reaktionen von ihr vorgestellt, aber das habe ich nun wirklich nicht erwartet. Ich bringe nur ein ‚Bitte?!" hinaus und fürchte zunächst eine hysterische Reaktion von Chris, aber nachdem sie aus dem Lachanfall heraus ist, erklärt sie mir es: „ Alex, auch ich muss mich dann wohl entschuldigen. Ja, ich komme aus Berlin und ja, mein Rufname ist Chris, aber Chris steht in meinem Fall für Christian. Wenn du dich als Mann ausgegeben hast, so bin ich laut Personalausweis tatsächlich einer, was ja nicht ohne Komik ist. Aber es gibt noch mehr zu erklären..." Sie stoppt ihre Ausführungen oder soll ich er sagen? Ich bin tatsächlich konsterniert. Das ist nun eine doppelte Ironie des Schicksals. Die betrogene Betrügerin würde es in einem Theaterstück wohl heißen. Meine Chris ist ein Christian! Chris blickt sorgenvoll in mein Gesicht und die grünen Augen schauen mich leise bittend an: „Es tut mir leid, wenn dich das schockiert." Ich reiße mich zusammen. Ich bin doch diejenige gewesen, die vorgestern die Initiative ergriffen hat. Die Stimme von Chris und das gewinnende Lächeln sind immer ...