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Beziehungsunfähig 04
Datum: 25.12.2018, Kategorien: Erstes Mal Autor: by1nerWieK1ner
Sarahs linke Hand, welche vorher ihren Kopf gehalten hatte, umfing nun den Meinen. Mit ihrer Rechten hielt sie immer noch meinen Arm; klammerte sich fast daran. Meine Hand wanderte nun von ihrer Hüfte zu ihrem Bauch. Anschließend wieder zu ihrer Seite bis zu ihrem Rippenbogen. Dann langsam zu ihrem Oberkörper. Kurz, bevor sie den Ansatz ihres Busens erreichte, drückte Sarah meinen Arm und hielt ihn so. Ich vernahm ein kaum merkliches Kopfschütteln. So ließ ich ab und meine Hand wieder zu ihrer Seite gleiten; worauf sich Sarahs Griff wieder lockerte. So lagen wir eine Ewigkeit, die Welt existierte nur unsretwegen. Plötzlich griff mir Sarah in die Haare und zog meinen Kopf hoch. Ich sah sie überrascht an. "Ich muss mal." Kam es ein wenig verlegen von unten. Ich ließ sie frei. Schwungvoll glitt sie aus dem Bett und zur Tür hinaus. Ich drehte mich auf den Rücken, die rechte Hand hinter dem Kopf. So lag ich nun und harrte der Dinge, die da kommen. Ich konnte es nicht vermeiden; gedanklich ließ ich die letzten Tage Revue passieren. Wie konnte das alles in so kurzer Zeit geschehen? Ich verstand die Welt nicht mehr. Nicht, dass ich was gegen die Entwicklung gehabt hatte; ich verstand sie einfach nicht. Da himmelte ich Sarah solange an. Solange ich mich erinnern konnte. Ohne jemals mit Erfüllung rechnen zu können. Und dann -- rums bums. Keine Ahnung, wie ich das hinbekommen hatte. Aber vielleicht war das alles gar nicht real? Hatte ich eventuell einen Unfall gehabt und lag nun ...
irgendwo komatös vegetativ rum? Und das alles war nur ein langer Traum? Wenn ja, hätte ich mich schon längst mal über meinen eigenen Haufen fahren lassen sollen. Oder war ich ganz und gar tot? Und das hier mein persönliches Paradies? In dem alles genauso ablief, wie ich es wollte? Ohne das ich es aussprechen musste? Das wäre ja sogar noch besser; dann gab es wenigstens nicht die Gefahr, irgendwann aufzuwachen. Und alles wäre vorbei. Aber egal, was es nun war. Ich wollte auf keinen Fall, das es aufhörte. So in Gedanken versunken fand mich Sarah vor, als sie von ihrem Geschäftsgang zurück kam. Sie war bald wieder an meine Seite, legte ihren Kopf an meine Schulter und umschlang mit dem rechten Arm meinen Torso; während der Meine sie umschloss. Wie vertraut das alles schon war. "Woran denkst du gerade?" kam es nach einer Weile von ihr. Sie blickte mich von unten an. Ich erwiderte ihren Blick. Diese Augen! "An nichts und alles." Diese Antwort war das Ehrlichste, was ich ihr geben konnte. Sie nickte langsam. "Denkst du an gestern Nacht?" Hakte sie nach. "Auch." Das gehörte ja schließlich zu Alles. Ich merkte, wie sie etwas unruhig an mir wurde. Ihre Finger zupften an meinem seitlichen Shirt. "Da bin ich dir wohl noch eine Erklärung schuldig." Ich sah nach unten. Sarah schaute nicht mehr hoch zu mir; sie fixierte vielmehr das Muster der Raufasertapete. Ich konnte eine leichte Rotfärbung ihres Antlitz erahnen. "Erklärung." wiederholte ich. In erster Linie für mich. Was meinte sie? "Na ja, ...