Pierrot und Columbine
Datum: 13.12.2018,
Kategorien:
Verführung
Autor: Almendra
dann los, Gräfin!", sage ich zu Anna. Sie nickt und dreht sich geschickt aus der Wohnungstür. Als wir beim Schloss ankommen, brennen in der Dämmerung des frühen Abends bereits ein paar Fackeln rechts und links des Weges. Die Veranstalter haben sich bei der Gestaltung der Location wirklich große Mühe gegeben, das sieht man gleich. Zwei maskierte, befrackte Lakaien öffnen uns die Flügeltüren, als Gräfin Anna und ich, Columbine, uns dem Eingang nähern. Die Abendbrise, die durch den Park streicht, fährt mir sanft unter den Rock. Oberhalb meiner halterlosen Strümpfe wird meine Haut kühl. Der Tüll raschelt leise und streichelt meine Schenkel, was mich ein wenig erregt. Wenn ich halterlose Strümpfe trage, fühle ich mich immer besonders sexy - auch wenn man ihren mit Spitze verzierten Rand, so wie heute, gar nicht sehen kann. Als wir das Portal erreichen, ist es, als würde der Schalter einer Zeitmaschine umgelegt. Kronleuchter, goldverzierte Spiegel, streng dreinblickende Adlige mit Halskrause - ebenso auf den Gemälden, die die Wände der Eingangshalle zieren, wie auch lebendig um uns herum. Damen mit Fächern stolzieren hin und her, Herren verbeugen sich in unsere Richtung, und ein verheißungsvoller, pudriger Duft erfüllt die Luft. Genauso habe ich mir einen Maskenball immer vorgestellt! Glücklich lächle ich meine Freundin an. Zwei weitere Flügeltüren stehen bereits einladend offen. Anna und ich durchschreiten sie würdevoll und befinden uns nun ganz offensichtlich im Hauptsaal. ...
Es sind noch nicht sehr viele Gäste anwesend, oder vielleicht verlaufen sie sich auch nur in diesem wirklich imposanten Raum. Endlos dehnt sich das blank polierte Parkett zu unseren barock bestrumpften Füßen; unsere Absätze klackern majestätisch. Ein schwarz gekleideter Diener mit einer imposanten Vogelmaske kommt auf die Gräfin und mich zu und bietet uns mit einer stummen Verbeugung Weißwein an. Wir greifen uns je einen Kelch und nicken damenhaft zurück. Ich bin im siebten Himmel. Die folgenden Stunden vergehen wie im Rausch. Der Saal füllt sich mit prachtvoll gekleideten, maskierten Gästen, ein Streichorchester spielt zum Tanz auf, ich habe einige Gläser Wein geleert und verliere Anna zwischendurch immer wieder aus den Augen. Es stört mich nicht weiter - ich bin gefangen von dieser geheimnisvollen Atmosphäre, berauscht vom Zauber des Abends und mir selbst genug. Gerade erhasche ich wieder einmal einen Blick auf meine goldene Gräfin. Sie scheint angeregt mit gleich zwei Herren ins Gespräch vertieft zu sein, und an ihren Bewegungen kann ich erkennen, dass sie flirtet und sich amüsiert. Ich freue mich für sie, trinke noch einen Schluck des vorzüglichen Weins und lasse meinen Blick weiter durch den Saal schweifen. Und plötzlich steht er da. Er ist der erste und einzige Pierrot, den ich bis jetzt entdeckt habe. Meinesgleichen sozusagen, eine männliche Columbine! Sein Frack ist aus dunkelrotem Samt und seine seidene Hose mit einem dezenten Rautenmuster versehen. Er schafft das ...