1. Sappho Kap. 01


    Datum: 15.11.2018, Kategorien: Lesben Sex Autor: byLesbicman

    in ihre Tätigkeit bemerkte Elena gar nicht wie spät es inzwischen war. Es dämmerte bereits als Thomas sie an der Schulter antippte. „Es ist schon spät", meinte er. „Lass uns züruck ins Hotel fahren." „Ich kann mich nicht davon lösen", sagte Elena. „Nimm dir doch die fertigen Kopien mit ins Zimmer und übersetze sie. Ich muss dringend ein wenig schlafen." „Na gut", gab die junge Frau nach. „Morgen fahren wir zwei Stunden früher hierher, in Ordnung?" „Die Forscherin ist wieder erwacht, das gefällt mir. So kam es, dass sie auf ihrem Bett saß mit ihrem Notebook auf der einen, einem aiolischen Wörterbuch auf der anderen Seite. Frisch aufgebrühter Tee stand auf dem Nachttisch. Flüssiges Altgriechisch lernte man geradezu automatisch und so musste sie nur ein paar Wörter nachschlagen. Elena begann zu lesen: „Aphrodite. Allmächtige komm vom Äther herab zu deinem Tempel. Einst von Kretern erbaut. Unter den Apfelbäumen des heiligen Hains. Als sie dir Opfer brachten auf den Altären. Schwelten damals der kühlenden Quelle entlang Wolken von Weihrauch. Immer noch rinnt das Wasser. Von Zweigen beschattet. Zum Garten hinab und tränkt mir die Rosen der Laube. Wo ich voll Seligkeit, während sie lautlos entblättern, Kypris erwarte. Drüben. Dort auf der Weide tummeln sich Pferde. Grasen im Klee und in den reifenden Ähren. Süßer Geruch von Blumen weht von der Wiese hierher zu mir. Göttin der Liebe! Empfange mein Blumengebinde. Komm und erscheine uns. Fülle die goldenen Schalen. Mische mit Nektar ...
     den Wein und schenke uns eine himmlische Freude." Ich war fünf Olympiaden alt, als ich diese Worte verfasste. Ich trug ein schneeweises Hochzeitsgewand und einen Lorbeerkranz im Haar und saß auf einer Bank im Garten. Die Vermählung mit Kerkylas einem reichen Fürstensohn stand kurz bevor. Mein Name ist Sappho. Ich betreibe Gesang, Tanz und Dichtung. Viele meiner Zuhörer berichteten mir von einer Art Trance, wen sie meine Texte hörten. Kerkylas war ein dicker Mann, hässlich und vor allem reich. Meine Eltern waren zu dieser Zeit sehr arm und erhofften sich durch die Heirat wieder ein besseres und überschwänglicheres Leben. Danach verlangte es jedoch mir überhaupt nicht. Es gab Tage, da trank ich nur Wasser und aß Äpfel während ich in meinen Dichtungen versank. Besonders mein Vater hatte dafür wenig Verständnis. „Du musst Kerkylas heiraten, damit es uns wieder besser geht, verstehst du das nicht?" meinte er immer wieder. „Wir könnten uns wieder neue Kleidung leisten, müssten nicht mehr hungern. Und wenn du ihn bittest, Sappho, schenkt er dir vielleicht eine neue Harfe." Aber was, wenn die vorgesehene Braut ihren baldigen Ehemann nicht liebt. Lieber würde ich sterben als eine Beziehung, ohne Liebe zu führen! Verständnis zeigte meine Freundin Aleksándra. Wie auch ich war sie Musikerin. Wir verbrachten viel Zeit in den Gärten und vollführten wunderbare Klänge. So wurde aus uns nicht nur Freundinnen, sondern Schwestern im Geiste. Manchmal wusste sie genau, an was ich gerade dachte und ...
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