1. Blumen aus der Tonne


    Datum: 11.11.2018, Kategorien: Ehebruch Autor: Jenpo

    Vorgespräch hätte und, dass er am morgigen Tag wieder nach Frankfurt fahren müsste. Es tat ihm weh, dass Meli daraufhin ein hoffnungsvolles Lächeln aufsetzte, da er genau wusste, dass es keines war, zumindest nicht so, wie Meli dachte. So ging er betrübt zu Bett, versuchte Meli seine Betrübnis nicht zu zeigen, genauso wie Meli es nicht tat. Pünktlich um 11.00 Uhr läutete Jürgen bei der angegebenen Adresse, die in einem teuren Villenviertel lag. Es meldete sich eine angenehme weibliche Stimme und als Jürgen seinen Namen sagte, wurde die Tür geöffnet. Staunend betrat Jürgen die Villa, er schätzte ihr Baujahr auf Mitte des 19. Jhdt., erblickte die geschmackvolle Einrichtung des Empfangsraumes und geriet noch mehr ins Staunen. " Schön, dass du da bist", wurde er von Walter begrüßt, " hast du alles dabei?" Jürgen schaffte es nur zu nicken, so beeindruckt war von dem Reichtum und der Eleganz, die diese Villa ausströmte. " Toll", dröhnte Walter weiter, " dann können wir gleich anfangen", und zog Jürgen in einen kleineren Nebenraum, welcher trotzdem die zweifache Größe seines Wohnzimmers hatte. Dort sah er einen Stylisten, der soeben sein Arbeitsmaterial bereitlegte. Jürgen wurde zu einem bequem aussehenden Drehstuhl komplimentiert, während Walter es sich auf einem anderen bequem machte. " Lassen wir jetzt mal den Professionisten seine Arbeit tun", sprach Walter fröhlich weiter, " wir können ja trotzdem etwas quatschen. Wie waren deine letzten Tage?" " Mir wurde bewusst", begann ...
     Jürgen, noch immer von der Villa beeindruckt, " wie sehr ich meine Frau liebe und das ich sie auf keinen Fall betrügen will." " Das ist auch richtig so", antwortete Walter, " ich würde von dir auch nie so etwas erwarten, geschweige denn verlangen. Aber ist eine Begleitung zu einem Theaterbesuch oder zu einem Abendessen schon ein Ehebruch? Dann müsste jede betriebliche Feier eine Unmenge an Ehebrüchen ergeben." Jürgen konnte keinen klaren Gedanken fassen, einerseits war er noch immer durch die Villa beeindruckt, andererseits begann der Stylist an seinen Haaren herum zu schnipseln. " Aber das ist doch etwas ganz anderes", versuchte Jürgen Walters Argument abzuwehren. " Das ist überhaupt nichts anderes", setzte Walter nach, " es ist dann etwas anderes, wenn du es nicht sagst und das wirst du doch, oder?" " Wenn ich es Meli sage", Jürgen fühlte sich immer unwohler, " dann sagt sie bestimmt nein." " Dann erkläre es ihr", immer tiefer bohrte Walter, " oder lass mich es ihr erklären." " Bitte Walter", beinahe flehte Jürgen Walter an, " dränge mich nicht, ich bin mir noch nicht schlüssig, ich bin jetzt mal hier, lassen wir es vorerst, bitte." " Wie du meinst", Walters begeisterter Tonfall war auf normal umgestellt, " machen wir die Fotos und dann sehen wir weiter." In den nächsten Minuten sprach niemand, nur das zeitweilige Klappern der Schere und das Brummen eines elektrischen Haarschneiders war zu hören. Nach etwa 30 Minuten sah Jürgen ein verändertes Ich im Spiegel und er musste sich ...
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