1. Blumen aus der Tonne


    Datum: 11.11.2018, Kategorien: Ehebruch Autor: Jenpo

    nicht. Jetzt hatte er allerdings so große Sehnsucht nach Meli, dass er sich sein Sportgewand anzog und Melis Laufrunde in Gegenrichtung anlief, in der Hoffnung sie früher zu treffen als zu Hause. Gemächlich setzte er Laufschritt um Laufschritt, versuchte seinen Kopf frei zu bekommen von den seelischen Belastungen der letzten Tage. Immer wieder sah er auf seine Uhr, versuchte die Zeiten mit Melis Zeiten zu korrelieren, hoffte minütlich auf das Auftauchen eines wippenden, blonden Haarschopfs. Endlich sah er weit vor sich einen hellen Haarschopf um eine Kurve biegen. Das machte in Jürgen neue Kräfte frei, sofort erhöhte er sein Tempo um so schnell als möglich bei Meli zu sein. Kaum hatte er sie erreicht, stoppte er sie, indem er ihr um den Hals fiel. " Mann Jürgen", grummelte daraufhin Meli, " jetzt bringst du mich aus meinem Rhythmus, was ist denn los mit dir?" " Ich liebe dich mein Schatz", keuchte Jürgen in ihr Ohr, " ich wollte so schnell als möglich bei dir sein." " Ich liebe dich ja auch", antwortete Meli leicht säuerlich, " hätte die Begrüßung trotzdem nicht warten können, bis ich zu Hause bin?" " Entschuldige Meli", Jürgen kam sich wirklich töricht vor, " ich dachte, es wäre eine nette Überraschung." " War es ja auch", beschwichtigte Meli, " wir hätten aber auch einfach gemeinsam weiterlaufen können und nicht hier stehenbleiben." " Du hast Recht mein Liebling", Jürgen tat seine Aktion jetzt wirklich leid, " dann los", und setzte sich in Bewegung. Gemächlich liefen sie ...
     zu ihrem Haus und stellten sich gemeinsam unter die Dusche. Dort konnte sich Jürgen nicht mehr halten, begann Meli zu liebkosen, zu küssen. Meli wehrte sich anfangs, ließ es dann aber Jürgens Liebkosungen unter lautem Auflachen zu. Glücklich und entspannt lümmelten sie sich nach der Dusche auf ihr Sofa, jeder ein volles Glas Billig-Sekt in der Hand. " Weißt du Schatz", begann Meli, die Stille unterbrechend, " unsere Situation ist gelinde gesagt Scheiße. Kein Job, bald vor Hartz IV stehend und einen Berg an Schulden. All das ist mir jedoch gleichgültig, wenn du bei mir bist, denn dann weiß ich, dass wir es schaffen werden." Jürgens Reaktion war nur ein engeres Kuscheln an Meli, denn er hatte Angst, dass Meli, wenn er gesprochen hätte, seine große Rührung erkannt hätte. So blieb er stumm, innerlich nannte er sich jedoch einen Idioten, dass er Walters Angebot überhaupt in Betracht gezogen hatte. Der Sonntag verging wie jeder Sonntag in den letzten Monaten. Meli kochte etwas Besseres als an den Wochentagen, danach gingen sie stundenlang händchenhaltend spazieren und malten sich eine schöne Zukunft aus. Der Abend wurde damit verbracht einen Speiseplan für die Woche zu erstellen und die Einkaufsliste darauf abzustimmen. Danach überprüften die beiden ihre Postfächer, ob eine Einladung für ein Vorstellungsgespräch dabei war und wie so oft, war keine dabei. Daraufhin versuchten sie sich gegenseitig aufzuheitern, was eher schlecht als recht gelang. Jürgen erzählte Meli, dass er ein ...
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