1. Hin und Wieder


    Datum: 19.09.2018, Kategorien: Romantisch Autor: Reen

    er kam, meins irgendwann auch so verzogen." "Frau Meier, ich kann Ihnen leider nicht helfen." "Dachte ich schon als ich reinkam, Sam." "Das habe ich gemerkt. Warum bist du geblieben?" "Du hast damals schon immer geredet." "Ich melde dich bei einem Kollegen an, Liebes." "Nö, lass mal. Ich muss nicht kommen, oder?" "Nein. Du bist du ..." Sie ist sie. Einmalig. Nachdenklich sah ich ihr nach, als sie hinausging. Vor zehn Jahren hatte sie unsere Beziehung beendet. "Machst mir den Spaß kaputt, mit deinem ewigen Gerede", war eins der Dinge die sie mir an den Kopf geworfen hatte. Das kleine Luder. Hatte mir schon bei unserem ersten Mal einen Orgasmus vorgespielt. Wie lange hatte ich sie geleckt? Wahrscheinlich viel zu lange, sodass sie eiskalt geworden war, als ich mich neben sie legte, hatte sie eine Ecke des Schlafsacks über ihre Brüste gezogen und gezittert. Weil sie gekommen war, meinte ich. Dabei prasselte der Regen seit Stunden auf dem Zeltdach. "Hör doch auf, Sam", hatte sie mal seufzend gesagt und nicht: "Hör bloß nicht auf." Wie blöd war ich mit 20? Die nächsten zwei Tage ging sie mir nicht mehr aus dem Sinn. Immer mehr Details krochen hoch. Wenn sie nicht gekommen war, oder getan hatte als ob, musste ich mir jetzt eingestehen, liebte sie es zu kuscheln. Wenn ich sie nicht zu lange mit irgendetwas genervt hatte, dann drehte sie mir nämlich den Rücken zu und rollte sich zusammen. Wenn sie wirklich einen Orgasmus hatte, blieb sie nach dem Liebesspiel mit ausgetreckte Gliedern ...
     liegen, wollte am liebsten ihre Ruhe, brauchte Zeit um runter zu kommen und zu genießen. Dann durfte ich höchstens mal über ihren Arm streicheln. Und ja nicht reden. Was ich dann natürlich nicht lassen konnte. "War es gut, Liebes?" Oder noch schlimmer: "Bist du zwei oder drei mal gekommen?" Wie Blöd war ich? Im nachhinein verwunderte es mich, dass sie es fast zwei Jahr mit mir ausgehalten hatte, nach dem Ersten Mal. Aber alle die Sachen die wir gemeinsam unternommen hatten ... Ich griff zum Telefon. Lud sie auf eine Pizza ein. Wortkarg wie immer, willigte sie mit einem éOkay' ein, sagte mir wann und wo. Eine Viertelstunde wartete ich am nächsten Abend grübelnd beim Italiener. Ob sie es sich anders überlegt hatte? "Ein Gläschen Prosecco?", fragte ich nachdem ich ihr ein Schmetterlingsküsschen auf die Wange gehaucht hatte. Sie nickte. Zuerst sorgte das Aussuchen der Pizzas für Ablenkung. Dann fragte ich sie nach ihrem Beruf. Ihre kurze, meist einsilbige, Antworten brachten das Gespräch nicht wirklich ins laufen. Erst als ich nach ihrer Großmutter fragte, fing sie zu erzählen an. Mit bedauern vernahm ich, dass die originelle Frau, die meine Vermieterin gewesen war, vor sechs Jahr gestorben war. Nach dem Essen durfte ich sie zum Bus bringen. Sogar ein Küsschen auf die Lippen hauchen. Nachdem wir uns in den nächsten Wochen noch ein paar Mal getroffen hatten, war die Unbefangenheit mit der wir früher mit einander umgegangen waren, wieder da. Nur in ihr Bett kam ich nicht rein, mehr ...
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