1. Der Schmied


    Datum: 06.10.2017, Kategorien: Sonstige, Autor: Aldebaran66

    sah dabei unheimlich niedlich aus. Dann kam die Frau des Hauses und stellte den großen Topf auf den Tisch. Kelle für Kelle wurde der Eintopf verteilt und ich roch sofort, dass diese Frau kochen konnte. Es duftete lecker, und als ich den ersten Löffel probierte, verdrängte sie den Geschmack der Suppe von Johannes auf den zweiten Platz. Seit ich bei Johannes aufgebrochen war, hatte mir nichts mehr so gut gescheckt, wie bei ihm. Das endete hier und jetzt. Die Frau des Hauses führte ein eisernes Regiment. Während des Essens wurde nicht gesprochen und so verlief das Essen in einer Ruhe, die ich als fast erdrückend empfand. Dazu kam, dass ich mich beobachtete fühle, denn immer wieder hafteten Augen auf mir, die mich auszuloten schienen. Kasi tat es, ohne sich dabei zu verstecken. Ihre lebhaften Augen verfolgten alles, was ich machte. Alia tat zumindest so, als wenn sie mich nicht ansah, aber ganz konnte sie es nicht verbergen. Issa und Flora stießen sich immer wieder an, sahen dann zu mir herüber. Ihre Mutter war davon nicht begeistert und so mancher mahnende Blick, wurde den beiden zugeworfen. Nur Rea schien sich wirklich nicht für mich zu interessieren. Sah sie nicht auf ihren Teller oder Löffel, wanderte ihr Blick ins nirgendwo, als wenn sie etwas sehen konnte, was uns verborgen blieb. Ich dachte die ganze Zeit nur, was dies für ein seltsamer Haufen war, aber durchaus auszuhalten. Ich hätte es wirklich schlechter treffen können. War ja auch nur für ein halbes Jahr. Das würde ...
     schnell vorbei gehen. Dann könnte ich meinen Weg fortsetzten. Es war schon etwas komisch, als wir zum Schlafen gingen. Immerhin war ich mit fünf Frauen oder Mädchen, je nachdem wie man es sah, in einem Raum. Aber sie sahen es wohl als ein notwendiges Übel an. Alia hatte ihr eigenes Bett. Die Zwillinge schliefen zusammen in einem und Rea mit Kasi. Da wir alle dicke, lange Schlafhemden anhatten, war das aber kein Problem. Am nächsten Tag gab mir Alois noch einmal frei. Ich sollte mir das Dorf und die Umgebung ansehen, damit ich mich auskannte, falls es einmal nötig wurde. Doch das Dorf war nicht so groß, dass ich einen ganzen Tag dafür brauchte. Also ging ich durch den Wald, der das Dorf umgab. Nicht weit von der Schmiede weg, entdeckte ich einen größeren See, in dem ich Fische vermutete. Da ich als Kind immer schon gerne geangelt hatte, sah ich mir den See genauer an. Dann setzte ich mich in der nähe eines Trampelpfads an einen Baum und sah eine Weile verträumt auf die ruhig daliegende Oberfläche. Dann wurde ich durch leise Stimmen gestört, die aus der Nähe zu kommen schienen. Erst konnte ich es nicht verstehen, doch kurze Zeit später, als sie näher gekommen waren, erkannte ich den hohen Klang von weiblichem Gesang und Lachen. Ich fand es irgendwie nicht richtig, dass sie mich entdecken könnten. Also zog ich mich so leise wie möglich zurück. Kaum hatte ich mich versteckt, sah ich drei junge Frauen aus dem Dorf des Weges kommen. Als die Drei ans Wasser kamen, sahen sie sich erst ...
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