1. Der Schmied


    Datum: 06.10.2017, Kategorien: Sonstige, Autor: Aldebaran66

    Zeit. Jetzt dauerte der Kampf nicht mehr lange. Jetzt kamen meine Schläge nicht so hart geführt, sondern auch wesentlich schneller und abwechselungsreicher, als die des Schmieds. Nach nur einer kleinen Weile konnte er mir nicht mehr folgen und mit einem letzten, kraftvollen Schlag knapp unter die Parierstange flog sein Schwert auf einmal weg. Er hatte es nicht mehr festhalten können. Der Schlag kam einfach zu überraschend, denn er war nicht zum Körper gerichtet. Zittern stand die Spitze meines Schwertes einen Fingerbreit vor seiner Kehle, während er keuchend Luft holte. Meister, ich danke euch für diesen Kampf. Ihr seid wirklich gut und ich hätte euch gerne an meiner Seite, wenn es nötig wäre. Ihr macht gute Schwerter. Ich würde dieses gerne erwerben! Nach diesen Worten ließ ich die Klinge sinken und grinste ihn an. Er versuche zurück zu grinsen, aber aufgrund seines Zustands, entglitt es ihm ein wenig. Der Preis war hoch, sicher höher als er hätte sein dürfen, aber ich zahlte ohne Murren. Er musste in diesen Zeiten über die Runde kommen und ich bekam, was ich gebrauchte. Wenig später verabschiedete ich mich von ihm und lief wenig später, mit dem Schwert auf dem Rücken weiter. Am nächsten Fluss zog ich mich aus, wusch mich und meine Bekleidung so gut es ging, damit ich nicht mehr ganz so streng roch. Ich würde mir bei nächster Gelegenheit etwas Neues kaufen. Diese Gelegenheit kam schon bald. Meine erste Stadt erschien und ich war von ihr beeindruckt. Allerdings war das ...
     nur der erste Eindruck. Danach mache ich mich so schnell wie möglich wieder davon. Es war mir dort zu eng, und auch wenn ich selber nicht gerade gut roch, so war es hier noch wesentlich schlimmer. Überall wurde Unrat auf die Straßen gekippt und man musste aufpassen, dass einem nicht ein Nachttopf über den Kopf geschüttet wurde. Es war mir ein Rätsel, warum so viele Menschen zusammenwohnen wollten. In der Natur war es viel schöner, man konnte tief einatmen, ohne dabei den Nachbarn riechen zu müssen. Auf der anderen Seite, wenn sie es so wollten, dann sollten sie es eben machen. Mich hielt nichts in der Stadt. So war ich schon wieder auf dem Weg, bevor der Tag zu Ende ging, allerdings trug ich bessere und vor allem eine saubere Bekleidung. Meine Alte war sofort verbrannt worden. Tag und Wochen lief ich weiter, kam durch Dörfer und machte einen Bogen um größere Städte. Die Natur lieferte mir alles, was ich brauchte, auch wenn ich dadurch langsamer vorankam. Ich hatte Zeit. Es war schon später Herbst, als ich am Horizont etwas Merkwürdiges bemerkte. Es war, als wenn er anstieg, statt abzufallen, wie ich es gewohnt war. Aber je näher ich kam, umso höher stieg er an. Was ich dort vor mir sah, mussten die Berge sein, von denen man mir bereits erzählt hatte. Wie wurden immer höher, je näher ich an sie herankam und es überwältigte mich geradezu. Ein Anblick, der nichts, aber auch wirklich nichts mit dem Hügel von Zuhause zu tun hatte. Nur noch an ihrem Sockel waren sie mit Erde bedeckt ...
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